Irmela von Schenck verlässt Frankfurt und geht nach Indien
Mit ihrem Weggang gehe eine Ära zu Ende, sagte Stadtdekan Holger Kamlah. Mit ihrer souveränen Leitung der Synode habe von Schenck es ermöglicht, dass die Delegierten informierte Debatten führen und sachkundig entscheiden konnten. So habe sie immer darauf geachtet, dass komplexe Zusammenhänge verständlich erklärt werden und Beschlussvorlagen in Ausschüssen gründlich vorbereitet wurden. Begleitet von langanhaltendem Applaus der Versammlung dankte Kamlah von Schenk dafür, dass sie zwölf Jahre lang dafür gesorgt hat, „dass die evangelische Kirche in Frankfurt und Offenbach ihre demokratische Verfasstheit ernst nimmt und mit Leben füllt.“
Irmela von Schenck hat seit Anfang 2014 das Frankfurter evangelische Kirchenparlament geleitet, das 2019 mit Offenbach fusionierte. Die 64 Jahre alte promovierte Betriebswirtschaftlerin war damit die ranghöchste Nicht-Theologin im Evangelischen Regionalverband und Stadtdekanat. Kirchlich engagiert ist die sechsfache Mutter bereits seit dreißig Jahren, seit sie 1995 in den Kirchenvorstand der Epiphaniasgemeinde im Nordend, heute Sankt Petersgemeinde, gewählt wurde.
In ihrer Abschiedsrede sagte von Schenck, es habe ihr „immer Freude gemacht, dieses Amt zu bekleiden.“ Auch bei schwierigen Themen habe die Debatte niemals den angemessenen Rahmen verlassen. „Es gab keine Tricksereien, kein Spiel über Bande, das ist bemerkenswert und sehr, sehr angenehm.“
Ihre eigene Aufgabe habe sie immer als moderierend wahrgenommen und sich mit inhaltlichen Positionierungen zurückgehalten, so von Schenck. Zwei Überzeugungen, die im Lauf der Jahre gewachsen seien, wolle sie angesichts der notwendigen Neuausrichtung kirchlicher Strukturen vor ihrem Weggang jedoch noch teilen. Erstens, dass Verwaltungsaufgaben und vor allem die Finanzverwaltung in professionelle Hände gehörten und nicht Ehrenamtlichen in den Gemeinden aufgebürdet werden sollten. Entsprechend müssten die Organisationseinheiten groß genug sein, um sie wirtschaftlich verwalten zu können. Und zweitens, dass die diakonische Arbeit der Kirche ein ebenso wichtiges Standbein sei wie die Gemeindearbeit.
Eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger für die Versammlungsleitung wird aus den nicht theologischen Mitgliedern des Vorstands des Evangelischen Regionalverbandes voraussichtlich in der nächsten Synodentagung im Dezember gewählt.
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