Katharinenkantor Klaus Eldert Müller geht nach Norddeutschland
Zweieinhalb Jahre hat Klaus Eldert Müller die musikalischen Geschicke an Sankt Katharinen bestimmt, nun zieht es ihn wieder in den hohen Norden. Der 1966 auf der Insel Borkum Geborene tritt am 1. September das Stadtkantorat in Wilhelmshaven an und übernimmt damit die Verantwortung für die Banter Kantorei und das kirchenmusikalische Geschehen in Wilhelmshaven. Am letzten Augustwochenende ist Müller in Frankfurt am Main bei der Orgelmeile noch einmal in Aktion zu erleben.
„Mit Klaus Eldert Müllers Stellenwechsel verlieren wir einen sehr wertgeschätzten Kollegen. Nicht nur seine Art und Weise mit der Kantorei kraftvolle Klangerlebnisse zu schaffen, die das Publikum begeistert, hat mich bewegt. Sondern auch zur Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden kam er mit der Gitarre, zum Adventsliedersingen mit dem Akkordeon. Mir persönlich war es eine Freude, seine innovativen, beschwingten Ideen mit ihm umzusetzen. Er war für unser Team eine große Bereicherung. Wir bedauern seinen Umzug in den Norden sehr“, sagt Gita Leber, Pfarrerin der Sankt Katharinengemeinde.
Prodekanin Amina Bruch-Cincar, zuständig unter anderem für Kirchenmusik, verabschiedet Klaus Eldert Müller offiziell am Sonntag, 31. August 2025, um 11 Uhr im Rahmen eines Gottesdienstes in der evangelischen Sankt Katharinenkirche, An der Hauptwache. „Mit Kantor Klaus Eldert Müller verlässt uns zu unserem großen Bedauern ein frischer und kreativer Geist. Ein Künstler, der Gemeinde- und Genregrenzen hinter sich lässt und es versteht, Gottesdienstbesucher und Publikum einzubeziehen“, äußert Bruch-Cincar und fügt hinzu: „Wir danken ihm für seine wertvolle Arbeit.“
Zusammen mit der Kantorei gestaltet Müller die Musik in diesem Gottesdienst, mit interessanten Aufführungen, unter anderem Kompositionen von Knut Nystedt, Antonio Vivaldi. Thematisch geht es dabei um Gottes Barmherzigkeit und seine große Gnade. Zusammen mit der Gemeinde wird auch das Lied „Amazing Grace" gesungen, kündigt Müller an. Tags zuvor, am 30. August, präsentiert er mit Tobias Hagedorn im Rahmen der Orgelmeile Experimentelles „Orgel meets Electronics“: „Faszinierende Klanggebilde werden dabei in Katharinen zu erleben sein.“
Gerne denkt der Kirchenmusiker, zu dessen Berufsstationen Oberhausen, Dortmund, Lübeck und Berlin zählen, an „bewegende Konzerte mit der Kantorei, mal klein und fein wie bei Leonhard Bernsteins ,Chichester Psalms‘, mal groß und überwältigend wie bei Johann Sebastian Bachs ,Matthäuspassion‘ in der romantischen Fassung von Felix Mendelssohn Bartholdy“ in seiner Frankfurter Zeit zurück – eine Kooperation mit der Epiphaniaskantorei in diesem Frühjahr.
Auch das Format der Bachvespern und das Musizieren mit dem Bachvesper-Ensemble haben ihm viel Freude bereitet – am 6. September reist er dafür noch einmal extra an. Die monatlichen Instrumentalkonzerte hat er gleichfalls geschätzt, da „habe ich viel Neues ausprobieren können. Mal musizierten wir dabei auf der Empore, mal gab es 'Bach und Goethe' im Dialog.“
Neben der Chorleitung war ihm das Orgelspiel wichtig, ob am Sonntagmorgen oder in Konzerten. Klaus Eldert Müller ließ sich auch auf den evangelischen Nachbarschaftsraum Innenstadt ein, nicht nur mit der am Oeder Weg beheimateten Epiphaniaskantorei. Er entwickelte zusammen mit Pfarrerin Andrea Braunberger-Myers die Reihe „Orgelmusik am Mittag“ für die Alte Nikolaikirche auf dem Römerberg.
Der Rundfunkgottesdienst mit Katharinen-Kantorei und Kirchenpräsident zählt zu Klaus Eldert Müllers Frankfurter „Highlights“, unmittelbar anschließend schreibt er in seinem Resumee im Katharinen-Gemeindebrief: „Nah bei den Menschen sein konnte ich bei unseren Kita- und Konfi-Gottesdiensten. Das mochte ich sehr!“.
Im Hohen Norden freut Klaus Eldert Müller sich auf die „Kirche am Meer" mit einem kreativen Team vor Ort in Wilhelmshaven „und natürlich auf die Nordsee“. Aktuell pendelt er zwischen Nordsee und Main, streicht Wände in der zukünftigen Heimat und bereitet mit großem Einsatz das Abschlusswochenende im Herzen Frankfurts vor. „Die Arbeit mit der Kantorei hat mich in meinem Wirken hier getragen. Es ist schön, dass ich im Abschiedsgottesdienst am 31. August und bei meiner letzten Bachvesper noch einmal mit diesem lebendigen Klangkörper musizieren kann“.