Kirchenparlament beschäftigte sich mit Nachbarschaftsräumen
Die Neuordnung kirchlicher Strukturen in Nachbarschaftsräumen, in denen mehrere Kirchengemeinden miteinander kooperieren, stellt Haupt- und Ehrenamtliche in den Gemeinden vor beträchtliche Herausforderungen. Wer entscheidet was, wie kann Transparenz hergestellt werden, wie sind Zuständigkeiten verteilt, wie entsteht Verbindlichkeit? Über ihre Erfahrungen tauschten sich die Delegierten der Evangelischen Stadtsynode Frankfurt und Offenbach bei ihrer Sitzung am 10. Oktober im Frankfurter Dominikanerkloster aus.
Positiv verläuft den Rückmeldungen zufolge in vielen Nachbarschaftsräumen bereits die gemeindeübergreifende Kooperation bei der Konfirmationsvorbereitung. Eine gute Erfahrung waren vielerorts auch die "Sommerkirchen", also Veranstaltungs- und Gottesdienstreihen in den Sommerwochen, bei denen sich die verschiedenen Gemeinden untereinander kennenlernen konnten. Als Herausforderung beschrieben viele Delegierte die Kommunikation, die transparenter und verlässlicher werden müsse. Auch die Entkopplung der Verkündigungsteams - also Pfarrer:innen, Gemeindepädagog:innen und Kirchenmusiker:innen - von den einzelnen Kirchenvorständen sorgt in manchen Nachbarschaftsräumen für Diskussionsbedarf. Nicht immer seien Zuständigkeiten klar.
Die gesammelten Problemanzeigen und Vorschläge würden nun dokumentiert und vom Vorstand des Stadtdekanates besprochen und in zukünftige Maßnahmen einbezogen, sagte Prodekanin Stefanie Brauer-Noss, die diesen Schwerpunkt initiiert hatte.
Weitere Synodenthemen
Teilnahme am Christopher Street Day
Großen Applaus erntete Stadtdekan Holger Kamlah von den Delegierten für seinen Bericht über die Teilnahme der evangelischen Kirche mit einem eigenen Truck am Christopher Street Day im Juli. In diesem Jahr hätten sich einige große Konzerne aus dem Sponsoring zurückgezogen, offenbar aus Angst vor dem langen Arm der Trump-Regierung, die ihre Unterstützung für Diversity-Programme eingestellt habe. „Umso wichtiger ist es, dass wir an dieser Stelle ein klares Signal setzen, wofür wir stehen“, sagt Kamlah.
Neustrukturierung der Fachbereiche
Die bislang zwei Fachbereiche „Beratung, Bildung, Jugend“ und „Diakonie und Seelsorge“ des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt und Offenbach werden zu einem gemeinsamen Fachbereich zusammengeführt. Zwischen den beiden Bereichen gebe es „unglaublich viele Schnittstellen“, so Stadtdekan Holger Kamlah in seinem Bericht vor dem Kirchenparlament. Auch die Finanzierungsstrukturen durch Kirchensteuerzuweisungen und öffentliche Mittel seien vergleichbar, sodass eine getrennte Steuerung immer weniger begründbar sei.
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