Kunst & Kultur

Hunderte Solidaritätsbriefe verschwanden im Archiv

Die Evangelische Filmjury empfiehlt „Die Möllner Briefe“ als Film des Monats. Kinostart ist am 25. September.

Erst nach über 30 Jahren können die Überlebenden die an sie gerichteten Briefe  lesen. | Foto: Real Fiction Filmverleih
Erst nach über 30 Jahren können die Überlebenden die an sie gerichteten Briefe lesen. | Foto: Real Fiction Filmverleih

Im November 1992 setzen im schleswig-holsteinischen Mölln junge Neonazis zwei Häuser in Brand, die überwiegend von türkischen Familien bewohnt werden. Ibrahim Arslan, damals sieben Jahre alt, überlebt nur knapp, seine Großmutter und zwei Schwestern sterben. Dreißig Jahre später erfährt Arslan durch Zufall, dass es damals hunderte Solidaritätsschreiben an die Opfer gegeben hat. Sie wurden jedoch den Familien, an die sie gerichtet waren und denen sie hätten Trost spenden können, nie ausgehändigt. Stattdessen hat man sie im Archiv der Stadt Mölln eingelagert.

In ihrem preisgekrönten Dokumentarfilm fragt Regisseurin Martina Priessner, was damals schiefgelaufen ist und wie wir heute mit dem Gedenken an rassistische Gewalt umgehen. Dabei lässt sie besonders Ibrahim Arslan zu Wort kommen, aber auch andere Familienmitglieder und einige von denen, die damals geschrieben haben.

Die Evangelische Filmjury empfiehlt „Die Möllner Briefe“ als Film des Monats. Kinostart ist am 25. September


Autorin

Antje Schrupp 248 Artikel

Dr. Antje Schrupp ist Chefredakteurin des EFO-Magazins. Die Journalistin und Politikwissenschaftlerin bloggt auch unter www.antjeschrupp.com Mastodon: @antjeschrupp@kirche.social

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