Neulich am Ratswegkreisel
Beobachtet habe ich das schon länger: Menschen, die an vielspurigen Kreuzungen Autofahrer:innen nach Geld fragen. Am Nibelungenplatz, an der Friedberger Warte und neulich am Ratswegkreisel. Bei jeder Rotphase ziehen Männer und Frauen umher, um von den Wartenden ein paar Münzen (oder auch Scheine) zu ergattern. Manche zeigen sogar akrobatische Künste mit Hula-Hoop-Reifen oder jonglieren mit Kegeln, als müsste für die wenigen Euro auch noch was dargeboten werden.
Als ich kürzlich an der Reihe war, musste ich aber leider abwinken: „Kein Bargeld, sorry." Es war mir unangenehm, nicht mal ein paar Münzen geben zu können, aber wer hat denn heute noch Bargeld in Portemonnaies, Hosen- oder Jackentaschen? Ein Problem ist das inzwischen wohl auch für Bettelnde auf der Zeil oder in der B-Ebene.
Meine Teenager-Beifahrerin meinte, Kartenzahlung oder Paypal wären doch eine Lösung. Dafür bräuchte man heute nicht mal mehr ein Lesegerät, das ginge auch per App. Wir überlegen, ob ein Social Start-up nicht bargeldloses Betteln erfinden könnte. Bis es so weit ist, nehme ich mir aber vor, immer ein bisschen Bares im Handschuhfach zu haben, um für das nächste Mal gewappnet zu sein.
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