Jugend blickt sorgenvoll in die Welt
Wer jung ist, hat von Natur aus einen Blick nach vorne – schließlich wird man voraussichtlich noch eine lange Zeit auf der Erde verbringen. Der Gedanke an das unvermeidliche Ende könnte dabei eine untergeordnete Rolle spielen, es ist schließlich weit weg. Aber die jährliche Trendstudie „Jugend in Deutschland“ zeigt seit einigen Jahren, dass existenzielle Zukunftssorgen für junge Menschen längst zum Alltag gehören.
Ein großer Angst- und Sorgenfaktor sind demnach im Jahr 2025, neben wirtschaftlichen Sorgen, Inflation und Wohnungsknappheit, vor allem die Konflikte dieser Welt. Dabei zeigen sich die meisten 14- bis 29-Jährigen besonders wegen der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten besorgt, gefolgt von gesellschaftlicher Spaltung und dem Klimawandel.
Hoffnung auf Besserung haben nur wenige. Eine Befragung von Unicef zeigt, dass 80 Prozent der 14- bis 17-Jährigen nicht glauben, dass Politiker:innen sich für ihre Interessen einsetzen. Rund 70 Prozent von ihnen blicken pessimistisch auf die Zukunft Deutschlands und der Welt.
Das spiegelt sich auch in persönlichen Lebensentscheidungen. Acht von zehn jungen Personen können es laut Sinus-Institut nachvollziehen, wenn Menschen angesichts der Unsicherheiten zweifeln, ob sie Kinder haben sollen. Zumal – Stichwort Klimawandel – vielleicht bald schon gar keine lebenswerte Welt mehr vorhanden sein wird, in der die eigenen Kinder und Enkelkinder groß werden können.
Allerdings gab es solche Zukunftszweifel auch früher schon, etwa in den 1980ern aus Angst vor einem Atomkrieg. Dass von den Menschen, die damals jung waren, heute noch viele unter uns weilen, könnte ein Hoffnungsschimmer für die Generation sein, die jetzt jung ist. Und tatsächlich: Auch wenn die Sorge um die Zukunft der Welt größer wird, blickt doch der Großteil der jungen Menschen laut „Jugend in Deutschland“ grundsätzlich optimistisch auf ihre persönliche Zukunft.
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