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Mathematikerin gründet Stiftung für mehr Bildungsschancen

Die Esther Laun-Stiftung unter dem Dach der Diakonie soll Kinder und Jugendliche fördern, die im Bildungssystem zu scheitern drohen, beispielsweise wegen familiärer, sozialer oder psychischer Probleme.

Vertragsunterzeichnung: Stifterin Esther Laun (Bildmitte) mit Michael Frase (li), Vorstand der Diakonie-Stiftung, und Stadtdekan Achim Knecht.  |  Foto: Rolf Oeser.
Vertragsunterzeichnung: Stifterin Esther Laun (Bildmitte) mit Michael Frase (li), Vorstand der Diakonie-Stiftung, und Stadtdekan Achim Knecht. | Foto: Rolf Oeser.

„Ich bin in der Kirche aufgewachsen“, sagt Esther Laun. Taufe, Konfirmation, Jugendfreizeiten, „alles spielte sich bei mir in und um die Kirche herum ab.“ Besonders der Diakonie, dem sozialen Arm der evangelischen Kirche, fühlt sich Esther Laun verbunden: „Das entspricht meinem Wertesystem. Hilfe und Unterstützung gebührt nicht nur dem, der es verdient hat, sondern dem, der es braucht.“

Kurz vor Weihnachten hat die in Frankfurt lebende Mathematikerin Nägel mit Köpfen gemacht und die Esther Laun-Stiftung gegründet, unter dem Dach der Diakonie-Stiftung Frankfurt am Main. „Wir freuen uns sehr über das Engagement von Esther Laun. Sie trägt dazu bei, Bildungschancen von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen zu erhöhen“, sagt Pfarrer Dr. Michael Frase, Vorsitzender des Stiftungsvorstandes der Diakonie-Stiftung.

Stiftungszweck ist es, Kinder und Jugendliche wirksam zu fördern, die im Bildungssystem zu scheitern drohen, beispielsweise wegen familiärer, sozialer oder psychischer Probleme. Esther Laun, die als erste in ihrer Familie studierte und in der Wirtschaft in leitenden Positionen arbeitete, sagt: „Bildung befähigte mich, Dinge zu tun, die ich nicht geschafft hätte, wenn ich mein Dorf nicht verlassen und den Weg ins Gymnasium und zum Studium genommen hätte.“ Bildung als Chancengeberin, die nicht an die finanziellen Voraussetzungen und den sozialen Status der Eltern geknüpft bleiben darf, ist eines der Themen, das sie umtreibt. Das andere: „Bildung ist wichtig für die Demokratie. Wenn das präzise Nachdenken besser erlernt worden wäre, hätten rechtsextreme Parteien und Bewegungen nicht so viel Zulauf.“

Die Esther Laun-Stiftung soll dazu dienen, jungen Menschen eine angemessene Ausbildung zu ermöglichen und ihre Teilnahme am Arbeitsmarkt sowie am gesellschaftlichen Leben zu unterstützen. Geförderte Projekte und Einzelmaßnahmen sollen insbesondere dazu beitragen, das Potenzial von Mädchen und jungen Frauen zu fördern.

Die gerade gegründete Stiftung ist im Jahr 2022 in Vorbereitung, erste Anträge können mit Beginn des Jahres 2023 gestellt werden.


Autorin

Susanne Schmidt-Lüer ist Mitglied der Stabsstelle Kommunikation, Marketing und Fundraising des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt und Offenbach. Sie schreibt auch als freie Autorin, vor allem über Sozialpolitik, Kirche, Alter und wirtschaftspolitische Themen.