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Dank neuer Konzepte vertraute Klänge

Musikalisches in der Advents- und Weihnachtszeit

Stille Nacht? Weihnachten wird auch dieses Jahr dank besonderer Konzepte musikalisch.  |  Foto:
Stille Nacht? Weihnachten wird auch dieses Jahr dank besonderer Konzepte musikalisch. | Foto: Bild: https://unsplash.com/

Weihnachten in diesem Jahr wird so ganz anders sein als sonst. Keine festlichen Chöre, kein Trompetengeschmetter zu „Jauchzet, frohlocket!“, kein gemeinsames Singen der vertrauten Lieder. Und dennoch: „Völlig still wir es nicht bleiben in der Heiligen Nacht und den Weihnachtstagen“, versichert der für Frankfurt und Offenbach zuständige Propsteikantor Stefan Küchler.

Viele Gemeinden haben Gottesdienste vorab aufgenommen, um sie online zu stellen, denn es war ja schon seit längerer Zeit klar, dass die Plätze nur in begrenzter Anzahl zur Verfügung stehen werden. Entsprechend wurden auch zahlreiche Krippenspiele aufgezeichnet, um möglichst vielen Menschen die Teilnahme am Gottesdienst zu ermöglichen. Doch auch analog wird einiges aufgeboten, um die Gottesdienste festlich zu gestalten. „Ich freue mich sehr darüber, mit wie viel Kreativität meine Kolleginnen und Kollegen auf die schwierigen Rahmenbedingungen reagiert haben“, sagt Küchler. „Wie vor fast fünfhundert Jahren gilt es, die Kunst des Möglichen zu pflegen“ fügt er hinzu.

Kleine, solistisch besetzte Formate wurden entdeckt und als kostbare musikalische Kleinode wahrgenommen. Bereits an den vergangenen Adventswochenenden sind in vielen Gemeinden des Stadtdekanats Adventsvespern mit besonderem musikalischen Schwerpunkt zu erleben gewesen, auch das bevorstehende vierte Adventswochenende hält musikalisch einiges bereit. Die Frankfurter Bläserschule hat wie andere für Sonntag Auftritte geplant, genauso wie an Heiligabend.

In der Frankfurter Innenstadt, aber keineswegs nur dort, gibt es in der Advents- und Weihnachtszeit herausragende und gut angenommene Angebote: In der im Nordend gelegenen Lutherkirche beispielsweise waren die Adventsvespern ein voller Erfolg, berichtet Kantorin Elke Katscher-Reulein, in Nied ist Kammermusik im Gottesdienst zu erleben und Orgelvespern gab es nicht nur in Sankt Katharinen, sondern beispielsweise auch in der Stephanuskirche in Unterliederbach. So wird es auch über die Weihnachtstage weitergehen. Vielerorts werden solistische Ensembles in den Gottesdiensten mitwirken, dabei haben auch freiberufliche Künstlerinnen und Künstler die Chance, ihren Beruf auszuüben.

In der Nachbarstadt Offenbach, die auch zum Stadtdekanat gehört, hat beispielsweise Kantorin Bettina Strübel Elemente ihres für 2020 geplanten Messias-Projektes auf eine Weise zusammengestellt, dass nun Teile am zweiten Weihnachtstag, 26. Dezember, um 18 per Live-Stream genossen werden können. Außerdem wird Khadija Zeynalova als Uraufführung „Maria durch die Wüste ging" zu Gehör bringen, weitere weihnachtliche Stücke folgen. Ensembles der Offenbacher Kantorei und das Streichquartett der Sinfonia Nova Offenbach musizieren unter der Leitung von Strübel. Pfarrer Ulrich Knödler verantwortet die Liturgie.

Klar ist, dass bei all diesen Aktivitäten die geltenden Hygienekonzepte umgesetzt werden. Der Schutz von Ausführenden und Gemeinde steht an erster Stelle. Solistenensembles übernehmen die musikalische Gestaltung der Gottesdienste in Stellvertretung für die Gemeinde, die an diesem Weihnachtsfest zum aktiven Hören aufgefordert ist. „Stille Nacht“ muss trotz des Gesangsverbots nicht wörtlich genommen werden.


Autorin

Bettina Behler 291 Artikel

Bettina Behler, Medieninformation Evangelische Öffentlichkeitsarbeit Frankfurt und Offenbach