Evangelische Frauen - Stadtverband Frankfurt am Main e.V. aufgelöst
Nach 85 Jahren ist Schluss, die Mitglieder des eingetragenen Vereins „Evangelische Frauen – Stadtverband Frankfurt am Main e.V.“ haben einstimmig seine Auflösung beschlossen – 18 Frauen stimmten zu, dass es Zeit ist, ein Kapitel zu schließen. „Eine Ära geht zu Ende“, sagt Helga Häfner, die letzte Vorsitzende, die zusammen mit der ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden Ulrike Kress die Aufgabe übernommen hat, die Liquidation des Verbandes zu organisieren. Sie haben es sich nicht leicht gemacht mit dem Abschied, doch Supervision und Diskussionen haben an der Erkenntnis, „immer weniger kommen zu unseren Veranstaltungen“ und der Überalterung der Mitglieder nichts ändern können, so Häfner. Sie wollten ein geordnetes Ende des Verbandes herbeiführen und nicht in die Insolvenz gehen, sagt die 68-Jährige.
Mit ihren Mitstreiterinnen habe sie sich darum bemüht, die Fortsetzung einiger Projekte zu organisieren: Auch dieses Jahr werden in der Adventszeit Taschen für das Frauengefängnis gepackt. Im vergangenen Jahr waren 260 Geschenktaschen an die Gefängnispfarrerinnen zur Verteilung übergeben worden. Ähnlich viele werden es auch 2018 sein. Am Zweiten Advent wird in der Diakonissenkirche ein Frauengottesdienst gefeiert.
In den Räumen des Evangelischen Frauenbegegnungszentrums in der Saalgasse finden im Januar 2019 die beiden Tagesseminare zur Vorbereitung des nächsten Weltgebetstages statt, dieses Mal steht Slowenien im Mittelpunkt. Veranstalterinnen sind nun die Evangelischen Frauen in Hessen und Nassau e.V., Ausführende sind Frauen aus dem bewährten Frankfurter Team.
Ute Seibert, eine der beiden Pfarrerinnen im Evangelischen Frauenbegegnungszentrum, heißt die Engagierten vom Stadtverband willkommen. „Das EVA ist ein sichtbarer Frauenort für unsere Kirche“, sagt sie und als solcher schon länger ein Begegnungsort für die Frauenhilfe. Für Treffen oder den Verbleib wichtiger Unterlagen des aufgelösten Verbandes sei hier Platz, sichert Seibert zu.
Bei allem Abschiedsschmerz ist Helga Häfner sichtlich stolz, dass ihr von verschiedenen Seiten attestiert wurde, sie habe nicht einfach den Bettel hingeworfen, sondern auch dafür gesorgt, dass einige Projekte fortgeführt werden.
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