Der frühere Öffentlichkeitspfarrer der Evangelischen Kirche in Frankfurt, Michael Frodien, ist am 22. Februar 2022 im Alter von 86 Jahren gestorben. Frodien war ab 1965 Pfarrer in der St. Nicolai-Gemeinde im Frankfurter Ostend, bevor er 1968 die Pfarrstelle für Öffentlichkeitsarbeit übernahm. „Michael Frodien war bestens vernetzt in der Kirche und in der Stadtgesellschaft“, sagt die Chefredakteurin der Stadtzeitung Evangelisches Frankfurt und Offenbach, Antje Schrupp, die damals als Journalistin in der Pressestelle arbeitete. „Er hat immer die größeren Zusammenhänge gesehen und mit viel Hintergrundwissen die Bedeutung der Kirche und christlicher Positionen für die Stadtgesellschaft vermitteln können.“ Dazu gehörte zum Beispiel seine Idee, ein eigenes Kirchencenter auf der Messe zu errichten. 1988 wurde dieses mit einer kleinen Kapelle und einem Informationsraum eröffnet. Frodien hatte auch die Leitung inne bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2001.

Besonders am Herzen lagen ihm die Städtepartnerschaften. Nach Lyon und Birmigham brach er mit kirchlichen Delegationen und Chören auf. Er entwickelte auch besondere Ideen wie etwa die Internationalen Frankfurter Luthertage 1983 mit Gästen aus den Partnerstädten und Heinrich Albertz und Walter Jens als Gastredner. Bis heute ist eine Veranstaltung lebendig, die er ins Leben gerufen hat: Der Neujahrsempfang der Evangelischen Kirche am Beginn des Kirchenjahres , also am 1. Advent, zu dem Persönlichkeiten aus allen Bereichen der Stadtgesellschaft eingeladen werden.

Sein besonderes Augenmerk galt der Unterstützung der evangelischen Gemeinden. So ließ er Plakate für besondere Veranstaltungen entwickeln oder beteiligte sich an innovativen Projekten. So begleitete die Öffentlichkeitsarbeit in den 1980er Jahren die Produktion und Aufführung des Musicals Jesus Christ Superstar in der Peterskirche nicht nur mit der Produktion von Medien, sondern auch mit einem Seminarangebot zu den theologischen Fragen des Musicals.