Neu im Bibelmuseum: die Bilderbibel des Frankfurter Ratsherrn Bansa von 1746
Weihnachten ist zwar vorbei und die Tannenbäume längst wieder entsorgt – aber im Bibelhaus Erlebnismuseum in Sachsenhausen kann man die Erinnerung noch etwas wachhalten. Denn die dortige Ausstellung „Weihnachten“ ist noch bis Ende März zu sehen. Höhepunkt der Exponate ist die so genannte Bansa-Bibel, die jetzt das erste Mal in Frankfurt öffentlich zu sehen ist. Sie besteht aus Kupferstichen zu Geschichten des Alten und Neuen Testaments aus der Baseler Kupferstecher-Werkstatt Merian und Zweizeilern zu jedem Bild von Johann Matthias Bansa selbst.
Nach Recherchen des Bibelmuseums gibt es wohl nur noch zwei Exemplare als Bibliotheksbestand des in kleiner Auflage erschienenen Buches. Das Museum hat die Bilderbibel mit Unterstützung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sowie des Bankhauses Metzler erworben. Auch die Frankfurter Kulturdezernentin Ina Kulturdezernentin Hartwig freut sich darüber, dass die Bansa-Bibel nach Frankfurt zurückkehrt. „Damit ist es gelungen, den Blick auf einen ganz besonderen Bürger des 18. Jahrhunderts zu richten. Sein Engagement für das Gemeinwesen beeindruckt auch heute noch“, sagte sie zur Eröffnung der Ausstellung.
Neben dieser besonderen Bibel zeigt die Ausstellung mit Münzen und Figurinen, Inschriften, Ikonen und Zitaten biblische und außerbiblische Wurzeln von Weihnachten sowie die Herkunft bekannter Weihnachtsmotive und deren Wirkungsgeschichte von der Antike bis heute. Ein weiteres Thema ist, wie das Weihnachtsfest politisch missbraucht wurde. Außerdem geht es um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei der Geburt eines heiligen Kindes in den Weltreligionen.
Zu den Exponaten gehört zum Beispiel die Kalenderinschrift aus Priene aus dem Jahre 9 vor Christus, die die Geburt des Kaisers Augustus einen „Geburtstag Gottes“ nennt. Weihnachtspostkarten aus den Weltkriegen, Christbaumschmuck und literarische Zeugnisse zeigen wie unterschiedlich das Fest zu verschiedenen Zeiten gedeutet wurde. „Es gibt viele Klischees rund um das schönste Fest des Jahres“, sagt Bibelhaus-Direktor Jürgen Schefzyk. „Unsere Ausstellung zeigt, was biblischen Ursprungs ist oder auch aus anderen Quellen stammt.“
Das Bibelhaus Erlebnismuseum in der Metzlerstraße 19 ist dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr und sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet.
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