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Offenbacher Winternotübernachtung öffnet am 1. Dezember

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Bis zum 31. März finden Wohnungslose Schlafplätze in der Teestube der Diakonie an der Gerberstraße in Offenbach. Eine Reihe an Initiativen und Verbänden unterstützt das Angebot.

Die Teestube des Diakonischen Werkes in Offenbach bietet ab sofort Winternotübernachtungen an.  Foto: Norbert Mark
Die Teestube des Diakonischen Werkes in Offenbach bietet ab sofort Winternotübernachtungen an. Foto: Norbert Mark

Am Donnerstag, 1. Dezember 2022, beginnt das Angebot der Winternotübernachtung in der Teestube der Diakonie Frankfurt und Offenbach an der Gerberstraße 15. Wohnungslose Frauen, Männer, Diverse und Paare finden dort beim Sozialdienst Offenbach Wohnungsnotfallhilfe täglich zwischen 20 und 6.30 Uhr 15 Übernachtungsplätze. Auch Menschen in schwierigen Lebenssituationen, die vorübergehend keine Unterkunft haben, sind willkommen. Schlafsäcke und Isomatten liegen bereit, es gibt warmen Tee und Gebäck vom Vortag sowie Waschmöglichkeiten und Toiletten. Für die Winternotübernachtung, die bis zum 31. März 2023 angeboten wird, kooperiert die Diakonie Frankfurt und Offenbach mit dem Caritasverband Offenbach/Main e.V. und dem Malteser Hilfsdienst. Die Stadt Offenbach beteiligt sich finanziell. Das Deutsche Rote Kreuz KV Offenbach, die Ökumenische Initiative „Soziale Not in Offenbach“ und die Tafel Offenbach e.V. unterstützen die Winternotübernachtung ebenfalls.


Wintermonate können lebensbedrohlich sein

„Für Menschen ohne Obdach, so sehr sie auch an das Leben draußen gewöhnt sein mögen, können die Wintermonate lebensbedrohlich sein“, so Paul-Gerhard Weiß, Ordnungsdezernent der Stadt Offenbach. „Wir freuen uns daher seitens des Magistrats mit Unterstützung des Ordnungsamtes, auch in diesem Jahr einen Beitrag zum Schutze der Obdachlosen leisten zu können und danken der Diakonie und den Kooperationspartnern für ihr Engagement zur Einrichtung der Winternotunterkunft.“
Die Diakonie Frankfurt und Offenbach möchte „mit dem Übernachtungsangebot in den Wintermonaten dazu beitragen, Unterkühlungen, Erfrierungen oder gar einen möglichen Kältetod von obdachlosen Menschen in Offenbach zu verhindern“, sagt Thomas Quiring, der Leiter des Sozialdienstes Offenbach Wohnungsnotfallhilfe.


Plätze in der Teestube reservieren

Interessierte können sich Montag bis Freitag von 9.30 bis 15.30 Uhr in der Fachberatung der Diakonie persönlich oder telefonisch unter 069 82 97 70-30, -31, -32, -33 anmelden und einen Platz reservieren. Auch die Pflegekräfte der Caritas Straßenambulanz Offenbach, die Malteserpraxis und andere Institutionen machen Betroffene auf das Übernachtungsangebot aufmerksam. Caritasdirektorin Christiane Leonhardt-Içten sagt: „Wir begrüßen es sehr, dass die Winternotübernachtung auch in diesem Jahr wieder angeboten werden kann und Teil eines Hilfenetzes für Wohnungslose ist. Es wäre toll, wenn auch die Offenbacher Bevölkerung unterstützen könnte, indem sie Menschen, die scheinbar keine Bleibe haben, auf die Winternotübernachtung bei der Diakonie hinweisen.“


Der älteste Übernachtungsgast war 80 Jahre

Die Winternotübernachtung in der Stadt Offenbach war erstmals im eiskalten Februar 2021 gestartet, von Dezember 2021 bis März 2022 gab es das Angebot erneut. Die Diakonie zählte 377 Übernachtungen zwischen Dezember 2021 und März 2022. Im Schnitt waren die Gäste zwischen 35 und 55 Jahre alt, die älteste Besucherin wurde in der Silvesternacht 80 Jahre alt. Die Übernachtenden stammten aus zehn verschiedenen Nationen, darunter Bulgarien, Litauen, Portugal, Italien und Deutschland.


Aus der Klinik ins Notquartier

Unter den Gästen waren insgesamt fünf Frauen. Die Flucht vor einer gewalttätigen Beziehung war bei einigen von ihnen der Grund, die Notübernachtung aufzusuchen. Weil sie sich in einer Krise befanden oder seit längerem obdachlos waren, kamen andere Übernachtende. Einzelne wurden von Kliniken oder der Stadtpolizei an die Notübernachtung als Zwischenlösung überwiesen.


Soziale und psychische Notlage

Da sich die Menschen in der Winternotübernachtung häufig in sozialen und/oder psychischen Notlagen befanden, sorgte die Fachberatung des Sozialdienstes Offenbach Wohnungsnotfallhilfe beispielsweise für eine längerfristige Unterbringung im Hotel oder die Übernachter:innen nahmen andere Unterstützung der Teestube und Fachberatung der Diakonie, der Straßenambulanz oder der Malteserpraxis an.


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