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Synodaler Weg der katholischen Kirche startet im evangelischen Dominikanerkloster

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Der evangelische Stadtdekan Achim Knecht heißt die 230 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Auftaktversammlung (30. Januar bis 1. Februar) für den Synodalen Weg der katholischen Kirche im Dominikanerkloster willkommen.

Stadtdekan Dr. Achim Knecht
Stadtdekan Dr. Achim Knecht

Am Donnerstag, 30. Januar, beginnt in Frankfurt die erste Plenarversammlung des Synodalen Weges, der die katholische Kirche in schweren Krisenzeiten zu einer Erneuerung führen soll. Auf zwei Jahre anglegt ist der Synodale Weg, der am Ersten Advent 2019 begonnen hat und auf zwei Jahre angelegt ist. Die thematische Arbeit des Synodalen Weges wird in insgesamt vier Foren vorbereitet: „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche – Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag“, „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“, „Priesterliche Existenz heute“ sowie „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“.

Als oberstes Organ ist die Synodalversammlung tätig, deren 230 Delegierte vom 30. Januar bis zum 1. Februar im Dominikanerkloster tagen. Vertreten sind bei der Versammlung Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz, aus dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gewählte Mitglieder sowie Vertreterinnen und Vertretern weiterer Personen- und Berufsgruppen. Das erste Treffen findet im Dominikanerkloster, dem Verwaltungssitz der Evangelischen Kirche in Frankfurt und Offenbach, statt, da der Bartholomäusdom wegen der Renovierung im südlichen Querhaus nicht genug Platz bietet. Die anderen drei Vollversammlungen im September 2020 und Februar und September 2021 sind im Kaiserdom St. Bartholomäus geplant.

Der evangelische Stadtdekan Achim Knecht heißt die Gäste der ersten Plenarversammlung willkommen: „Das Dominikanerkloster, der Sitz der Evangelischen Kirche in Frankfurt und Offenbach, ist das zum St. Bartholomäus-Dom nächstgelegene kirchliche Tagungshaus. Als mich von katholischer Seite die Anfrage erreichte, ob aufgrund der noch nicht abgeschlossenen Bauarbeiten im Dom die Arbeitssitzungen der ersten Tagung des Synodalen Weges im Großen Saal des Dominikanerklosters stattfinden könnte, haben wir das sehr gerne ermöglicht. Schon seit Jahrzehnten ist für die Evangelische Kirche in dieser Stadt eine vertrauensvolle und weit reichende ökumenische Zusammenarbeit mit der Katholischen Kirche selbstverständlich. Soweit irgend möglich unterstützen wir uns deshalb gegenseitig in unserer Arbeit. Diese Mut machenden Erfahrungen wollen wir im nächsten Jahr auch in den in Frankfurt stattfindenden Ökumenischen Kirchentag einbringen. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir in Zukunft nur gemeinsam evangelische und katholische Kirche in dieser Stadt sein können", sagt er in einem Statement gegenüber der katholischen Kirchenzeitung. In Form einer Pressemeldung äußert sich auch der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Volker Jung: „Wir begleiten den Synodalen Weg der katholischen Geschwister mit viel Sympathie und mit unseren Gebeten“, so Jung. Er sei der Versuch, „schwierige Themen im Diskurs miteinander zu beraten und dadurch auch Vertrauen wiederzugewinnen“, sagte der leitende Geistliche im Vorfeld der Tagung am Mittwoch (29. Januar) in Darmstadt. Mehr

Unter den 230 Mitgliedern der Synodalversammlung sind auch wichtige Vertreter der katholischen Kirche in Frankfurt. Als Repräsentanten des Bistums Limburg nehmen neben Bischof Georg Bätzing und Weihbischof Thomas Löhr drei Frankfurter teil: Das sind der katholische Stadtdekan Johannes zu Eltz, Mitglied des Limburger Domkapitels, Pfarrer Werner Otto von der Pfarrei St. Bonifatius in Sachsenhausen als Abgesandter des Priesterrates im Bistum Limburg, und die Kirchenhistorikerin Barbara Wieland, die das Bistum im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) vertritt. Hinzukommen drei Frankfurter, die von anderen Institutionen innerhalb der katholische Kirche entsendet wurden. Der Psychotherapeut Ani Emeka, der aus Nigeria stammt, vertritt im ZdK den Bundespastoralrat der Katholiken anderer Muttersprachen. Als ZdK-Einzelmitglied firmiert der Frankfurter Theologe Bernhard Emunds, Professor für Christliche Gesellschaftsethik und Sozialphilosophie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen und Leiter des Oswald von Nell-Breuning-Instituts in Frankfurt-Oberrad. Sr. Bettina Rupp von den Steyler Missionarinnen, die als Sozialarbeiterin in St. Bonifatius Sachsenhausen lebt und arbeitet, ist von der Deutschen Ordensobernkonferenz auf den Synodalen Weg geschickt worden.


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