Neulich ... - Die Kolumnen aus EFOI

Kein Anschluss ohne Nummer

Ich geb‘s zu. Ich bin eher ein Telefon-Typ. Und wenn ich keine Telefonnummer habe, fühl ich mich ausgebremst

Sandra Hoffmann-Grötsch
Sandra Hoffmann-Grötsch

Ob Absprachen, Terminvereinbarungen, Projektmanagement, Recherche, Kooperationen – ich tüte alles gerne am Telefon ein. Das geht schneller, ich kann in eine direkte Beziehung zu meinem Gesprächspartner gehen und komplexe Angelegenheiten und Fragen in wenigen Minuten klären und voranbringen.

Natürlich weiß ich, dass bestimmte Dinge schriftlich festgehalten und dokumentiert werden müssen. Wenn nicht per Mail, dann wenigstens nach dem Telefonat als ­eigene Notiz mit Datum und Stand der Dinge. Vielleicht denken Sie jetzt: einfach anrufen kann auch indiskret oder aufdringlich sein. Aber, oft habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich vielbeschäftigte oder auch prominente Personen sogar sehr viel besser und angenehmer per Telefon erreichen konnte, als per Mail. Manchmal waren die Angerufenen sogar regelrecht erleichtert, dass ich mich „erdreistet“ hatte, einfach direkt anzurufen. Naja, nun ist wie gesagt das Telefon auch mein Lieblingsmedium. Und es macht mich echt fertig, wenn ich nach dem Lesen einer Mail spontan zum Hörer greifen will und ich merke, dass dort keine Telefonnummer angegeben ist und manchmal nicht mal ein Name. Ich fühle mich dann immer regelrecht gezwungen, ausschließlich schriftlich zu antworten, und irgendwie „auf Abstand“ gehalten. Also durchforste ich das Kirchliche Jahrbuch oder Google. Das kostet aber auch Zeit, die ich mir ja eigentlich sparen wollte. Wenn ich was zu sagen hätte, müssten alle Menschen, die E-Mail benutzen, auch eine Kontaktsignatur mit Telefonnummer haben. Aber, mich fragt ja keiner.