Pressemitteilungen

Angriff auf die Ukraine: Glockenläuten und Gebete

Gemeinden im Stadtdekanat setzen Zeichen

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat die evangelischen Gemeinden dazu aufgerufen, angesichts des Angriffs von Russland auf die Ukraine „von heute an und in den nächsten Tagen um zwölf Uhr die Glocken zu läuten und für den Frieden zu beten“. Zu den Gemeinden im Evangelischen Stadtdekanat Frankfurt und Offenbach, die um zwölf Uhr heute die Glocken haben läuten lassen, zählt die Evangelische Sankt Paulsgemeinde, deren Gottesdienstkirche die Alte Nikolaikirche auf dem Römerberg ist. „Wir beten ja jeden Sonntag in unseren Gottesdiensten für den Frieden, am kommenden Sonntag sicher ganz besonders für den Frieden in der Ukraine“, sagt Andrea Braunberger-Myers, Gemeindepfarrerin und Stadtkirchenpfarrerin an der Alten Nikolaikirche. Das Gebet eines Kindes aus Tschernobyl, Ukraine, hat sie heute ausgelegt: „Ich möchte leben… und nicht sterben. Ich möchte lachen und nicht weinen“, fängt es an. Die Alte Nikolaikirche ist geöffnet für persönliche Gebete, eine aktuelle Kerzenaktion ist dem Frieden gewidmet. Die Evangelische Kirchengemeinde Bockenheim zählt zu den Gemeinden, die kurzfristig ihr Gotteshaus angesichts des Angriffs in der Ukraine für stilles Gebet geöffnet haben. Die Sankt Jakobskirche wird heute von 16 bis 18 und morgen von 17 bis 19 Uhr geöffnet sein.Im Gallus hält der Pfarrer für gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Stadtdekanat Frankfurt und Offenbach Gunter Volz zusammen mit Pfarrer Nulf Schade-James morgen Abend, Freitag, 25. Februar, 19 Uhr, in der Friedenskirche, Frankenallee 150, angesichts des Angriffs auf die Ukraine eine Andacht für den Frieden.
Nach Einschätzung des Evangelischen Stadtdekans von Frankfurt und Offenbach Achim Knecht zielt der Angriff der russischen Regierung vor allem darauf, die im Vergleich zum autokratisch regierten Russland freiheitlichere und demokratischere Gesellschaft der Ukraine unter ihre Kontrolle zu bringen. „Meine Gedanken sind heute bei den - meist jungen - Menschen in der Ukraine, die ihr Leben für die Freiheit ihres Landes einsetzen. Ich bin erschüttert, wie viele Menschen auf beiden Seiten aufgrund der massiven Anwendung von militärischer Gewalt nun ihr Leben oder ihre Heimat verlieren werden."
Nach den Worten von Kirchenpräsident Jung ist der militärische Angriff der russischen Regierung „entsetzlich und versetzt viele Menschen in große Angst.“ Die Folgen seien nicht absehbar. Jung: „Ich unterstütze alle Appelle an die russische Regierung, die militärischen Aggressionen sofort zu beenden und die Truppen abzuziehen. Für alle, die jetzt politisch zu entscheiden haben, bitte ich um Besonnenheit und den Willen, Eskalationen zu vermeiden und Wege des Friedens zu suchen und zu gehen. Krieg bringt schreckliches Leiden und Not über Menschen. Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein.“