Fachtag Spiritualität und Alter am 15.06.2023

Von der Lebenskunst im Alter
Die meisten von uns fürchten sich vor den körperlichen und kognitiven Veränderungen, die mit einer steigenden Anzahl von Lebensjahren einhergehen. Der Fachtag „Spiritualität und Alter“ lädt daher ein, die vielfältigen Begleiterscheinungen des höheren Alters in den Blick zu nehmen. Er wirft ein Licht auf degenerative Veränderungen physischer und psychischer Art und beleuchtet ihre Bedeutung für die Lebenssituation alter Menschen: Was erweist sich als hilfreich, wenn diese zuhause oder im Pflegeheim leben?
Neben einem realistischen Blick auf spezifische Alterserscheinungen will der Fachtag jedoch auch Perspektiven eröffnen, mit ihnen lebensdienlich umzugehen. Welche spirituellen Aufgaben stellt diese Lebensphase an jeden und jede von uns? Ausgehend von der Vorstellung des Alters als condition humaine werden seine spezifischen Chancen und Herausforderungen aufgezeigt und daraus Aspekte einer Lebenskunst im Alter abgeleitet.
Eingeladen sind:
Haupt- und Ehrenamtliche, die mit alten Menschen arbeiten, Personen, die sich in privaten Bezügen mit Altersthemen auseinandersetzen, spirituell Interessierte und Suchende, Mitarbeitende im kirchlichen Besuchsdienst
Kosten:
25 € (inkl. Verpflegung)
Veranstaltungsort:
Frankfurter Diakonissenhaus, Cronstettenstraße 57-61, 60322 Frankfurt
(RMV: U 1, 2, 3, 8, Haltestelle Holzhausenstraße, Bus 36 Haltestelle Holzhausenpark)
Um Anmeldung wird gebeten unter:
altenseelsorge@ek-ffm-of.de oder Tel: 069 20 45 76 40 30
Ihre Anmeldung ist verbindlich, sobald der TN-Betrag auf dem Konto eingegangen ist, bis spätestens zum 01.06.2023. Bitte überweisen Sie den Betrag von 25 € an:
Evangelisches Stadtdekanat Frankfurt u. Offenbach, ERV - Rentamt
Evangelische Bank e.G.
IBAN: DE91520604100004000102
BIC: GENODEF1EK1
Verwendungszweck: RT 1598 HHST 1335.00.1795 UK1 Fachtage AHS (Ihr Name)
Bei Absagen nach dem 01.06.2023 erfolgt keine Erstattung des TN-Betrags.
Veranstalterin:
Evangelische Kirche in Frankfurt und Offenbach
Silke Peters – Altenseelsorge
Christel Roßbach – Erwachsenenbildung und Seniorenarbeit
Oberin Heidi Steinmetz – Frankfurter Diakonissenhaus
Programm:
9.30 Uhr: Ankommen, Kaffee
10 Uhr: Begrüßung
Vortrag 1: «Leben im Alter – Zahlen, Fakten und Persönliches»
Viele Menschen verbinden das Alter mit Krankheit und Pflegebedürftigkeit. Wie realistisch ist diese Sichtweise? Welche körperlichen und psychischen Veränderungen sind zu erwarten? Welche empirischen Daten über die Lebenszufriedenheit alter Menschen gibt es?
Dr. med. Oliver Dodt ist Psychiater und Psychotherapeut. Er hat in der Inneren Medizin, als Notarzt, in der Psychiatrie, zuletzt als Oberarzt, gearbeitet. Dr. Dodt betreute u.a. Menschen in Altersheimen und zu Hause. Derzeit arbeitet er im Würdezentrum (Frankfurt) mit dem Schwerpunkt Suizidprävention bei älteren Menschen.
Vortrag 2: «Herausforderung des hohen Alters: leben im Horizont von Minderung»
Zu einer Lebenskunst des hohen Alters gehört die Herausforderung und die Fähigkeit, auf möglichst lebensdienliche Weise mit Phänomenen der Minderung, des Abnehmens und des Verlustes umzugehen. Das ist nicht einfach in einer Gesellschaft, die so ganz auf Stärke, Gesundheit, Leistung und Erfolg ausgerichtet ist. Es soll danach gefragt werden, wie diese Herausforderung gemeistert werden kann und wie man hochaltrige Personen in der seelsorglichen Begleitung dabei unterstützen kann.
Dr. Heinz Rüegger ist freischaffender Theologe, Ethiker und Gerontologe, freier Mitarbeiter des Instituts Neumünster und assoziiertes Mitglied des Zentrums für Gerontologie der Universität Zürich.
Austausch und Diskussion
13 Uhr: Mittagspause
14 Uhr: Workshops
Singen als Weg zu heilsamen Erfahrungen im hohen Alter
Diakonissen erleben bis ins hohe Alter eine vom geistlichen Leben durchdrungene Alltagswelt – mit all ihrem Reichtum und allen Spannungen, die ein Leben in Gemeinschaft mit sich bringt. Musik und gemeinsames Singen haben für die gelebte Spiritualität eine besondere Bedeutung, das erleben nicht nur Diakonissen. Beides gibt Halt, auch bei nachlassenden Kräften, und stärkt das Vertrauen, dass die spirituelle Verbindung zu Gott bleibt. Der Workshop lädt dazu ein, dieser Kraft des Singens und der Musik nachzugehen.
Diakonisse Heidi Steinmetz, Oberin
Filmworkshop: Brücken bauen
Das Leben im Alter kann Menschen vor schwierige Aufgaben stellen. Demenz in ihren unterschiedlichen Facetten ist so eine Herausforderung, sowohl für die Betroffenen, als auch für Angehörige, Freunde und Pflegende. Mit zwei unterschiedlichen Filmbeispielen werden die Teilnehmenden sich dem Thema nähern: In einem Animationsfilm taucht die demente Hauptfigur in ihre Erinnerungen ein, während ein Dokumentarfilm eine Familie begleitet, die auf verschiedenen Wegen versucht, eine Verbindung zum Großvater zu halten und offen mit seiner Krankheit umzugehen.
Irina Grassmann, Leiterin der Ev. Medienzentrale (EKHN)
Anne Wisseler-Soos, Referentin im Ev. Frauenbegegnungszentrum (EVA)
Mal was Anderes!
Kreativität kennt kein Alter und bietet vielfach eine Chance, sich selbst oder bestimmten Facetten des eigenen Lebens – einmal anders zu begegnen. Die Teilnehmenden arbeiten künstlerisch mit Farbe, Kreide auf Papier. Besondere Vorkenntnisse oder Fähigkeiten sind nicht erforderlich. Wenn Sie bereits künstlerisch gearbeitet haben, gewinnen Sie möglicherweise neue Aspekte für Ihr Schaffen hinzu. Im Anschluss an das kreative Tun besteht die Möglichkeit zum Gespräch.
Andreas Hett, Freiberuflicher Kunsttherapeut, Dipl. Sozialarbeiter und Heilpraktiker (Psychotherapie), Lehrbeauftragter an verschiedenen Hochschulen
Getragen im Vertrauen auf Gott bis ins hohe Alter
Die Lebensphase des Alters eröffnet heute eine Fülle neuer Möglichkeiten und birgt gleichzeitig große Herausforderungen. Beides braucht Mut, Kraft und (Gott-)Vertrauen. Die Teilnehmenden werden mit Hilfe von Elementen der aus der Religionspädagogik stammenden „Legemethode“ ihre Gedanken und Eindrücke zu biblischen Beispielen visualisieren und anschließend darüber ins Gespräch kommen.
Christel Roßbach, Ev. Erwachsenenbildung und Seniorenarbeit
15.45 Uhr: Spiritueller Abschluss in der Diakonissenkirche
16 Uhr: Ende des Fachtags