Fachtag Spiritualität und Alter am 18.06.2024


...geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit...
(Prediger 3,2)

Fachtag Spiritualität und Alter

Das Sterben im Alter begleiten

Unser Leben auf dieser Welt hat einen Anfang und ein Ende. Es steht fest, dass wir irgendwann sterben werden. Dieses Bewusstsein verdichtet sich im Alter. Es kann sich mitunter zuspitzen, ja geradezu aufdrängen. Die potenzielle Nähe zum Tod bestimmt unsere Selbstwahrnehmung im Alter meistens deutlicher als in früheren Jahren. Es ist eine Lebensphase, in der Verluste und Abschiede häufiger auftreten als in anderen.

Die Verbindung von Alter und Tod scheint in der Natur oder der Schöpfung angelegt zu sein. Vielfach entspricht sie unserem Empfinden eines natürlichen Laufs der Welt. Auch wenn das Sterben im hohen Alter zu erwarten ist, bringt es dennoch häufig eigene Herausforderungen für die betroffene Person und ihre Angehörigen mit sich. Wir wollen uns im Rahmen des Fachtags aus unterschiedlichen Perspektiven diesem vielschichtigen Thema annähern.


Eingeladen sind:
Haupt- und Ehrenamtliche, die mit alten Menschen arbeiten, Personen, die sich in privaten Bezügen mit Altersthemen auseinandersetzen, spirituell Interessierte und Suchende, Mitarbeitende im kirchlichen Besuchsdienst

Kosten:
25 € (inkl. Verpflegung)

Veranstaltungsort:
Frankfurter Diakonissenhaus, Cronstettenstraße 57-61, 60322 Frankfurt
(RMV: U 1, 2, 3, 8, Haltestelle Holzhausenstraße, Bus 36 Haltestelle Holzhausenpark)
Vor Ort sind keine Parkplätze vorhanden.


Um Anmeldung wird gebeten unter:
altenseelsorge@ek-ffm-of.de oder Tel: 069 20 45 76 40 30

Ihre Anmeldung ist verbindlich, sobald der TN-Betrag auf dem Konto eingegangen ist, bis spätestens zum 31.05.2024. Bitte überweisen Sie den Betrag von 25 € an:

Evangelisches Stadtdekanat Frankfurt u. Offenbach, ERV - Rentamt
Evangelische Bank e.G.
IBAN: DE91520604100004000102
BIC: GENODEF1EK1
Verwendungszweck: RT 1598 HHST 1335.00.1795 UK1 Fachtage AHS (Ihr Name)

Bei Absagen nach dem 31.05.2024 erfolgt keine Erstattung des TN-Betrags.


Veranstalterin:

Evangelische Kirche in Frankfurt und Offenbach
Silke Peters – Altenseelsorge
Christel Roßbach – Erwachsenenbildung und Seniorenarbeit
Oberin Heidi Steinmetz – Frankfurter Diakonissenhaus


Diese Veranstaltung wird vom Hessischen Förderfonds für Erwachsenenbildung unterstützt.


Programm:

9.30 Uhr: Ankommen, Kaffee


10 Uhr: Begrüßung

Vortrag 1: «Das Sterben im Alter als vielschichtige existenzielle Herausforderung»
Die Menschen sind nicht so sehr durch die Gewissheit, selber früher oder später tot zu sein, herausgefordert. Es ist das Wissen, dass man selber sterben wird, das in der Regel mit Unbehagen verbunden ist. Viele denken mit Angst oder Furcht an diese letzte Lebensphase: das eigene Sterben. Andere sind gelassen, dankbar oder gar ein wenig neugierig. In jedem Fall ist das Sterben, aber nicht weniger bereits das Wissen um das Sterben-Müssen eine vielschichtige Herausforderung, die im höheren Alter immer präsenter wird. Im Blick auf die existenzielle Bedeutung werden Zugänge zum Thema des Sterbens im Alter eröffnet.
Prof.in Dr.in Edeltraud Koller, Lehrstuhl für Moraltheologie, Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen, Frankfurt a. M.

Vortrag 2: «Zwischen Festhalten am Leben und dem Wunsch, zu gehen – Altenseelsorgliche Perspektiven zum Umgang mit dem Sterben»
Gegenüber den gängigen Vorstellungen von außen, die schnell eine Verbindung von Alter und Tod herstellen, ist die Frage nach dem Sterben in der Praxis der Altenseelsorge nicht selbstverständlich. Da kann ein Festhalten am Leben begegnen, sei es als Lust am Leben, wie bescheiden auch immer die Spielräume sind, sei es als gänzliche Ausblendung des Sterbethemas, aus Angst oder Scham vor der Konfrontation mit Grenzen und Kontrollverlust, sei es als Warten auf jemand oder auf Klärung von Unerledigtem. Und es kann das Gegenteil begegnen, in gelassener Rede vom eigenen Tod oder dem Wunsch, bald sterben zu dürfen.
Wir werden aus der Perspektive der Altenseelsorge der Frage nach einem angemessenen Umgang mit dem Sterben nachgehen, wie es sich explizit und implizit in der Vielfalt der Begegnungen zeigt und wie es sich auf die Seelsorgerin, den Seelsorger auswirkt; um so die Frage „was ist eigentlich Altenseelsorge?“ in ihrer Lebens- und Glaubensbezogenheit zu vertiefen.
Prof. emer. Dr. Wolfgang Drechsel, Praktische Theologie / Seelsorge in Heidelberg.

Austausch und Diskussion


13 Uhr: Mittagspause


14 Uhr: Workshops

«Schön, dass wir Sie gefunden haben! Sie sind ein prima Kerl!» – Kunsttherapie in der palliativen Begleitung alter Menschen
Der Workshop bietet Einblicke in die Arbeitsweise der klientenzentrierten Kunsttherapie. Mit einem Vortrag sowie Filmmaterial aus künstlerischen Therapien werden Ihnen die positivierenden Möglichkeiten von palliativer kunsttherapeutischer Begleitung vorgestellt.
Andreas Hett, Freiberuflicher Kunsttherapeut, Dipl. Sozialarbeiter und Heilpraktiker (Psychotherapie), Lehrbeauftragter an verschiedenen Hochschulen

Fährfrau sein – Trost- und Trauerlieder bei Übergängen
«Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.» – Victor Hugo
Welches Lied singe ich? Wenn ich traurig bin? Wenn ich bei einem sterbenden Menschen bin? Bei der Begleitung von Sterbenden spüren oder vorher klären, welches Lied „jetzt dran“ ist. Vom Gutenachtlied, Kirchenlied oder Volkslied bis zur einfachen Melodie ist vieles möglich. Eigene Trost- und Trauerlieder finden und neue kennenlernen: Lieder für die Heilung der Seelen der Lauschenden und Singenden.
Magdalene Lucas begleitet seit vielen Jahren Trauernde. Sie führt Einzelgespräche und leitet Trauergruppen.

Filmworkshop
Mit Filmen zum Thema Tod und Sterben im Alter wollen wir miteinander ins Gespräch kommen. Was bewegt Menschen an der Schwelle des Todes, wie kann würdevoll Abschied genommen werden, welche Perspektiven nehmen wir auf Tod und Sterben ein? Oder auch - wie steht es um die eigene Auseinandersetzung mit dem Thema? Der Workshop der Evangelischen Medienzentrale gibt dazu Impulse.
Irina Grassmann, Leiterin der Ev. Medienzentrale, Medienhaus der EKHN

Hilflos – hilfreich?
Einen nahestehenden Menschen am Lebensende zu begleiten ist sehr herausfordernd und verursacht häufig Gefühle von Hilflosigkeit. Was passiert da eigentlich? Wie kann ich unterstützen? Was muss ich vielleicht auch aushalten und was kann mir dabei helfen? Der Workshop gibt Einblicke und auch ganz praktische Hinweise für die Begleitung von Sterbenden.
Mitarbeiter*in des Ev. Hospizes in Frankfurt a.M.


15.45 Uhr: Spiritueller Abschluss in der Diakonissenkirche


16 Uhr: Ende des Fachtags