Mein Konsumverzicht 2022: Von wegen Müll – hier findet man wahre Schätze!
Widerstehen? War gestern! Als Konsum-Widerstandskämpferin habe ich mich weiterentwickelt. Irgendwie auch aus der Not heraus.
Immer häufiger findet man mich an Sperrmüllstellen vielerorts in Frankfurt. Stilvoll wühle ich nach Brauchbarem, Schönem, Altem. Klingt komisch? Verstehe ich. Als inzwischen geschulte Müll-Expertin ist mein Blick geschärft und ich muss nicht mehr ganz so tief rein, um die wahren Schätze zu entdecken. Und die gibt es, ehrlich.
In unserem Stadtteil beispielsweise ist es erlaubt, alle vier Wochen seinen Müll auf die Straße zu stellen. Dinge, für die es keine Verwendung mehr gibt. Dann rücken wir aus, mein älteres Kind und ich. Gemeinsam mit unserem Bollerwagen (ebenfalls ein Müllfundstück) ziehen wir los. Manchmal bei Anbruch der Dunkelheit und dann ausgestattet mit Taschenlampen und, ganz wichtig, Einweghandschuhen, durchstöbern wir den Überfluss unserer Nachbar:innen.
Zwei tolle Jacken haben wir geborgen, ein schönes Schränkchen aus den 60ern, ein neues Lattenrost, hübsche Tontöpfe für unsere Balkonkräuter, eine Jeans für meine Freundin und eine richtig tolle Bluse. Ekelig? In keiner Weise. Die Waschmaschine macht zuverlässig einen guten Job. Immer wieder fündig werde ich aber auch in anderen Stadtteilen. Da zahlt es sich aus, zu Fuß oder mit dem Lastenrad unterwegs zu sein. Nur so entdecke ich die kleine Kisten vor den Pforten der Gründerzeithäuser mit dem erfreulichen Hinweis: „Zu verschenken!“
Und jetzt mein Geheimtipp: in Sachsenhausen und im Nordend findet man unfassbar coole Sachen. Das ist der Wahnsinn. Richtig schöner Überfluss.
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