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Erinnerungen an das alte Preungesheim

Im Verlauf von drei Jahren haben junge und alte Menschen in Preungesheim Erfahrungen ausgetauscht und Geschichten von früher geteilt.

Fotos helfen, Früher und Heute miteinander zu vergleichen. | Foto: Stefanie von Stechow
Fotos helfen, Früher und Heute miteinander zu vergleichen. | Foto: Stefanie von Stechow

In den vergangenen drei Jahren gab es in Preungesheim immer wieder Gelegenheit, von Erinnerungen aus dem Stadtteil zu erzählen und zu hören. Das Projekt hatten Anneliese Gad, Kirchenvorsteherin und Leiterin des Museums an der Kreuzkirche, und Quartiersmanagerin Angela Freiberg initiiert, im Rahmen der sogenannten „DRIN-Projekte“ der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und der städtischen Quartiersmanagements. Herausgekommen sind Fotos, Texte, Zeichnungen, Bastelarbeiten und Audio-Aufzeichnungen. Aber auch: Wissen, Verständnis, Vertrauen.

„Wir haben uns gegenseitig übertroffen“, sagt Ingrid Schaffrath lachend, als sie sich die aufgezeichneten Interviews der alten Preungesheimer noch einmal anhört. Die lebhafte Seniorin ist schon in Preungesheim aufgewachsen und hat für die Geschichtswerkstatt unter der Leitung von Stadtteilhistoriker Stephan Döring begeistert Fotos und Erinnerungen beigesteuert.

Ja, auch sie bedauert den Verlust der gemeinsamen Traditionen wie den Kerb-Umzug, an dem früher das gesamte Viertel Spalier stand. „Aber es war toll, alles mal wieder zu erinnern“, sagt die 82- Jährige. „Und dass sich jemand dafür interessiert“, ergänzt Elisabeth-Charlotte Dahn, 90 Jahre alt. Aufgezeichnet und dokumentiert hat das ganze Material die Medienpädagogin Hayriye Gürler.

Über Kindheit, Spiele und Spielen damals und heute tauschten sich Kinder aus der Kita im Alfred-Marchand-Haus bei mehreren Besuchen im Wiesenhüttenstift mit den Älteren aus: Schwimmen ging man früher im Main, heute im Freibad, Fußball wurde damals auf der Straße gespielt, nicht auf dem Bolzplatz, Murmeln gibt es heute noch, Reifenspiele eher nicht.

Gemeinsam bastelten alle unter Anleitung von Lukas Sünder, Künstler aus Offenbach, Collagen, sowie Modelle für begrünte Wohngebäude und Spielgeräte für ein Preungesheim der Zukunft.

Ein Kalender und zwei Preungesheim-Spiele sind bei dem Projekt entstanden. Stadtteilhistoriker Stephan Döring will die Erinnerungen und über tausend Fotos für eine Festschrift zur 1250-Jahrfeier von „Bruningesheim“ im Jahr 2022 sichten und verarbeiten.


Autorin

Stefanie von Stechow ist Mutter von vier Kindern und freie Journalistin. Sie schreibt über Themen aus Familie, Bildung und Gesellschaft.

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