Zum 150. Geburtstag von Margarete Susman
Sie war eine herausragende Intellektuelle des 20. Jahrhunderts: die vor 150 Jahren geborene Religionsphilosophin Margarete Susman. Über viele Jahrzehnte hat sie mit Vorträgen, Monografien und Zeitungsartikeln (unter anderem für die „Frankfurter Zeitung“) so unterschiedliche Themen behandelt, wie die erste Frauenbewegung, die jüdische Renaissance, das christlich-jüdische Verhältnis. Nach dem Zweiten Weltkrieg schrieb sie eine der ersten theologisch-philosophischen Deutungen der Shoa.
Als junge Frau hatte Susman eine Zeit lang überlegt, sich taufen zu lassen, sich dann aber bewusst für einen Verbleib in der jüdischen Tradition entschieden. Insgesamt sieben Jahre lebte Susman in Frankfurt, von 1915 bis 1917 und dann wieder von 1928 bis 1933, bevor sie vor den Nazis in die Schweiz flüchtete.
Ihre letzten Jahrzehnte – Susman starb 1966 – verbrachte sie in Zürich, wo sie in der Redaktion der religiös-sozialistischen Zeitschrift „Neue Wege“ mitarbeitete. Diese hat jetzt mit einer Sonderausgabe an ihr früheres Redaktionsmitglied erinnert (www.neuewege.ch).
Zum 150. Jubiläum gibt es auch in Frankfurt Veranstaltungen zur Erinnerung an Margarete Susman. Rabbinerin Elisa Klapheck, ausgewiesene Susman-Kennerin, führt am Montag, 7. März, um 18.30 Uhr, in Susmans Denken ein (online). Weitere Veranstaltungen – unter anderem ein Online-Lesekreis zu ausgewählten Texten sowie eine Diskussion über Susmans Ideen für Europa – folgen im Herbst. Veranstaltet wird die Reihe vom Evangelischen Frauenbegegnungszentrum und dem evangelischen Arbeitskreis für das christlich-jüdische Gespräch in Hessen und Nassau „Im Dialog“.
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