Leben & Alltag

Annäherungen an die Stille

Stille kann man nicht erzwingen und auch nur schlecht als Sachthema abhandeln, meint Georg Magirius, Theologe, Schriftsteller und Herausgeber eines neuen Buches zum Thema. Stattdessen hat er unterschiedliche Autorinnen und Autoren eingeladen, von ihren Erfahrungen mit Stille zu erzählen.

Georg Magirius: Stille erfahren – Impulse für Meditation und Gottesdienst. Herder Verlag. 128 Seiten, 18 Euro
Georg Magirius: Stille erfahren – Impulse für Meditation und Gottesdienst. Herder Verlag. 128 Seiten, 18 Euro

Allein die sieben ganz unterschiedlichen Erfahrungsberichte zum Thema Stille zu lesen, die in diesem Buch versammelt sind, ist an vielen Stellen Balsam für die Seele. Zudem bieten sie die verschiedenartigsten Anregungen, den eigenen Weg in die Stelle zu finden.

Sei es beim langsamen Schwimmen im Freibad, wie Magirius ausführlich beschreibt, beim einfachen Sitzen auf dem Kissen, wie die Theologin und Öffentlichkeitsarbeiterin Amet Bick erzählt, oder auf einer Städtereise, wie die Journalistin Ann-Kristin Rink es erlebt hat. Ihr Text handelt davon, wie Stille plötzlich an den erstaunlichsten Orten entsteht und Fragen laut werden, die in ihrer Alltagshektik nicht an die Oberfläche kommen.

Poetisch dagegen der Schriftsteller Anton Stadler, der der Stille in Gedichtzeilen nachspürt, etwa in Hölderlins „Wie der Sternenhimmel bin ich still und bewegt“. Der frühere Trappistenmönch und Schriftsteller Bernardin Schellenberger schreibt, in der Praxis näherten sich der buddhistische und der christliche Weg in die Stille an vielen Stellen an: Für beide brauche es eine Haltung der Offenheit, Empfänglichkeit und Furchtlosigkeit.

Schließlich hat auch das Erschrecken, das plötzliche Stille auslösen kann, Platz in diesem Buch. Und damit dann wiederum auch „die Ahnung einer Weite, in der man nicht für alles eine Lösung suchen muss“, wie Magirius im Vorwort schreibt. Sein Buch macht Mut zur Stille.


Autorin

Stephanie von Selchow ist Redakteurin des EFO-Magazins.

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