Leben & Alltag

Aus Verantwortung für die Mitarbeiter:innen

Welttag der Arbeitssicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz: Die Stabsstelle für Arbeitsschutz und Gesundheitsschutz des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt und Offenbach und ihr neuer Leiter Georg Euler-Duchmann schauen auf aktuelle und sich entwickelnde Themen. Digitalisierung, Arbeitszeiten, wachsender Druck sind Stichworte in dem Zusammenhang.

Arbeitsschutz – damit die Arbeit nicht erschöpft  |  Foto: Colourbox
Arbeitsschutz – damit die Arbeit nicht erschöpft | Foto: Colourbox

Das Thema „Arbeit“ beeinflusst das Leben in vielerlei Hinsicht: „Finde ich Arbeit? Welche Arbeitszeiten kann ich schaffen? Wie gehe ich mit Maschinen, Menschen und Projekten um? Und wie erledige ich meine Arbeit, ohne völlig ausgepowert zu sein?“ Alles Fragen, mit denen sich die Stabsstelle Arbeits- und Gesundheitsschutz des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt und Offenbach (ERV) befasst. „Arbeitsschutz betrifft jeden, sobald jemand zur Kaffeemaschine geht oder den ersten Schraubenzieher in die Hand nimmt “, sagt Georg Euler-Duchmann, der die Stabsstelle seit 1. Februar leitet. Zum Welttag der Arbeitssicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz am 27. April sagte Euler-Duchmann: „Unsere Arbeitsgesellschaft steht an der Schwelle einer umfassenden Revolution der Produktions- und Arbeitsbedingungen, die der Begriff „Industrie 4.0“ umreißt.“ Die Digitalisierung der Arbeit verändere die Rollenverteilung zwischen Menschen und Maschinen, werfe neue Sicherheitsprobleme auf und stelle hohe Anforderungen an die Flexibilität der Beschäftigten: „Deshalb ist für uns die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz ein wirklich wichtiges Thema: Wir übernehmen als Arbeitgeberin für unsere mehr als 3000 Mitarbeiter: innen die Verantwortung, wir möchten, dass sie gesund nach Hause gehen,“ erklärt Euler-Duchmann.

In Deutschland gehen fast drei Viertel der Beschäftigten krank in Rente
Deutschlandweit gehen rund 70 Prozent der Arbeitnehmer:innen krank in Rente, sagt Bernhard Stengel, Beauftragter für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Evangelischen Regionalverband. Rückenprobleme, ernährungsbedingte Diabetes, Gehörschäden durch Lärm am Arbeitsplatz und psychische Erkrankungen durch wachsenden Druck am Arbeitsplatz nennt Stengel als Beispiele.

Zuhören und die Arbeit zukunftsgerecht gestalten
Zurzeit machen Euler-Duchmann und Bernhard Stengel sich ein Bild in den mehr als 250 Einrichtungen des Evangelischen Regionalverbandes. „Wir schauen uns nicht in erster Linie Räume und Arbeitsplätze an, sondern sprechen vor allem mit den Mitarbeiter:innen, greifen ihre persönlichen Eindrücke und ihr Wissen auf, um die Arbeit im ERV zukunftsgerechter zu gestalten, von der Basis aus“, sagt Bernhard Stengel. Dabei nehmen die Expert:innen der Stabsstelle auch das Management in den Blick: „Wir versuchen, jeden und jede Mitarbeiter:in mitzunehmen auf dem Weg zur sicheren Arbeit und zum Gesundheitsschutz.“

Neue digitale Schulungen
Um das Thema Arbeitsschutz tiefer bei den Beschäftigten zu verankern, plant die Stabsstelle, in naher Zukunft ein digitales Schulungssystem einzuführen. Nach einer dreimonatigen Testphase für 250 Beschäftigte soll es im gesamten ERV eingeführt werden. „Wir werden auf elektronischem Wege eine Kurz-Information über die Zugänge zu den Schulungen verbreiten, so dass jeder und jede sich schulen lassen kann zu einem Zeitpunkt, der gut in den Arbeitsablauf passt“, sagt Euler-Duchmann. Die 15- bis 30-minütigen Online-Schulungen umfassen beispielsweise die für alle verpflichtende jährliche Sicherheitsunterweisung oder auch Verhalten bei Erster Hilfe, Infektionsschutz, Brandschutz, Lebensmittelhygiene sowie Bio- und Gefahrstoffe. Die bisherigen Angebote mit externen Experten und Expertinnen und der Weiterbildungsakademie des Fachbereichs Evangelische Tageseinrichtungen für Kinder bleiben bestehen und werden durch das neue Angebot ergänzt.


Schlagwörter

Autorin

Susanne Schmidt-Lüer ist Mitglied der Stabsstelle Kommunikation, Marketing und Fundraising des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt und Offenbach. Sie schreibt auch als freie Autorin, vor allem über Sozialpolitik, Kirche, Alter und wirtschaftspolitische Themen.