Buchtipp: Seepferdchen sind systemrelevant!
Ausgangspunkt ist das bekannte Dilemma: Ein Elternteil soll arbeiten, und das Kind langweilt sich. „Wann gehen wir endlich zum Badesee?“, fragt Mika. Er tut einem leid. Aber auch die Sorgen seines Vaters leuchten unmittelbar ein.
Mikas Vater ist alleinerziehend. Er arbeitet zu Hause, ist aber nicht ansprechbar, wenn er in einem seiner offenkundig komplizierten Architektur-Projekte aufgeht – ein Workaholic, wie er im Buche steht. Um Ruhe vor seinem Sohn zu haben, will er ihm statt dem Badesee wenigstens einen anderen Wunsch erfüllen – dem nach einem Haustier. Er drückt Mika sein Portemonnaie in die Hand und schickt ihn allein zum Zooladen. Dort kauft Mika eine Rennmaus. Er spielt den ganzen Nachmittag mit ihr, baut für sie Verstecke und Tunnel – aber dann ist die Maus verschwunden.
Der Vater hat keine Zeit zum Suchen, sondern schickt Mika wieder in den Zooladen, wo er einen Hundewelpen kauft, damit dieser mit seiner feinen Nase die Rennmaus aufspürt. Am nächsten Morgen hat der Hund das Badezimmer verdreckt, und so kauft Mika einen Seehund, damit dieser im Bad aufpasst, dass alle richtig aufs Klo gehen. In den nächsten Tagen kommen noch einige Tiere dazu – und erst als Mikas Vater mit seinem Projekt fertig ist, entdeckt er bewusst die Menagerie in seiner Wohnung...
Das Buch ist so skurril wie liebevoll, und das Ende lässt einen den stoffeligen Papa sogar richtig ins Herz schließen.