Leben & Alltag

Ein Ehrenamt finden, das zu mir passt!

Die Möglichkeiten, sich in Frankfurt oder Offenbach ehrenamtlich zu engagieren, sind riesig. Da ist es gar nicht so leicht, sich für eine Sache zu entscheiden.

Nach ihrem Umzug nach Frankfurt sucht Hannah Bitzer eine Möglichkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren. | Foto: Daniel Thoma
Nach ihrem Umzug nach Frankfurt sucht Hannah Bitzer eine Möglichkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren. | Foto: Daniel Thoma

Egal ob Feuerwehr, Kirchenjugend, Sportverein oder Tafel, ehrenamtliches Engagement ist für unser gesellschaftliches Leben wichtig. Allein in Frankfurt und Offenbach engagieren sich schätzungsweise 270.000 Menschen. Dabei ist die Suche nach einem passenden Ehrenamt oft gar nicht so einfach. „Das Angebot ist so überwältigend groß, das führt schon zu einer gewissen Überforderung“, sagt Hannah Bitzer. Die 25-Jährige ist seit ihrer Kindheit ehrenamtlich aktiv gewesen. Vor kurzem ist sie nach Frankfurt gezogen und sucht nun auch hier eine Möglichkeit, sich zu engagieren.

„Ich habe selbst von ehrenamtlichen Angeboten profitiert, angefangen beim Kindertreff in der Kirche.“ Daher sei es für sie selbstverständlich, dass sie sich selbst auch einbringt. Bisher hat sie sich in Nachbarschaftshilfen, Nachhilfe-Projekten für geflüchtete Kinder und bei Hilfen für Menschen in Afrika engagiert. „Ich glaube, Gesellschaft funktioniert nur, wenn sich Leute freiwillig einbringen“, sagt Bitzer. Und es sei „ein tolles Gefühl, wenn man etwas bewirken kann“.

Dabei habe Ehrenamt in einer Großstadt wie Frankfurt nochmal eine ganz andere Bedeutung. „Ich komme aus einem Dorf, da hängt Ehrenamt eng mit Tradition zusammen. Generationen geben sich da was weiter.“ In der Großstadt sei mehr „Durchzug“, sowohl an Menschen als auch an Ideen. „Hier ist Platz da, um auch was Neues anzufangen, was dann vielleicht nach zehn Jahren wieder weg ist.“ Für Neuzugezogene ist Engagement auch ein Weg, um anzukommen. „Man lernt die Stadt nochmal auf eine andere Art kennen. Man wird noch mehr Teil von ihr und von der Gemeinschaft hier.“ Dass sie noch nicht das richtige Ehrenamt gefunden hat, liege vor allem an dem Überangebot an Möglichkeiten. „Da fängt man an zu überlegen, wo werde ich am meisten gebraucht? Dabei ist der Bedarf überall da.“ Die Angst sich falsch zu entscheiden, hindere sie daran, überhaupt etwas anzufangen.

Damit ist sie nicht allein wie Kerstin Desch bestätigt, die im Büro des Frankfurter Oberbürgermeisters den Bereich Ehrenamt leitet. „Studien sagen, dass bei einem Drittel der Bevölkerung der Wille da ist, sich zu engagieren. Aber viele tun sich schwer, die letzte Hürde zu nehmen und das passende Engagement zu finden.“ Die Stadt versucht zu helfen, etwa mit der Ehrenamtsmesse, bei der sich einmal im Jahr im Römer Anbieter präsentieren, die nächste ist am 13. September.

Das ganze Jahr über können sich Interessierte außerdem auf der Suchmaschine der Ehrenamtssuche-Hessen informieren, wo Organisationen aller Art kostenlos Ehrenamtsangebote einstellen können.

Dort versucht auch Hannah Bitzer ihr Glück. Fast 3000 Anzeigen sind über das Portal zu finden. Knapp ein Drittel davon in Frankfurt. „Für mich geht es in erster Linie darum, etwas zu finden, das mit meinen Arbeitszeiten vereinbar ist.“ Außerdem soll das Angebot gut erreichbar sein. Die Suchmaschine ermöglicht einen Filter nach Standort und Umkreis und findet so eine deutlich übersichtlichere Auswahl. Am Ende bleibt sie an einem Angebot der Bahnhofsmission hängen, das sie interessant findet. Einen kurzen Mail-Austausch später hat sie ein Treffen organisiert. Das Angebot passe eigentlich perfekt sagt sie.https://www.ehrenamtssuche-hessen.de/

Speeddating: Infos über Einsatzmöglichkeiten bei der Diakonie. | Foto: Rolf Oeser
Speeddating: Infos über Einsatzmöglichkeiten bei der Diakonie. | Foto: Rolf Oeser

Wer gezielt nach Einsatzorten in der evangelischen Kirche oder ihren diakonischen Einrichtungen sucht, wird auf www.diakonie-frankfurt-offenbach.de fündig. Der Menüpunkt „Ich möchte helfen“ bietet eine Übersicht über Einrichtungen, die aktuell Bedarf haben, etwa in der Hilfe für Geflüchtete, bei der Notfall- oder Telefonseelsorge, in der Unterstützung von älteren Menschen oder von Menschen mit Behinderung. Oft sind Qualifikationsmöglichkeiten und Supervision inklusive.Persönliche Beratung bei Ehrenamts-Koordinatorin Sarah Kramer, Telefon 069 24751495004.


Autor

Daniel Thoma 6 Artikel

Daniel Thoma ist Mitglied in der Redaktion des EFO-Magazins.