Kostenlose öffentliche Toiletten überall, das wäre das Paradies, oder?
Manchmal muss man in die Ferne schweifen, um zu merken, dass zuhause das Gute fehlt: Toiletten. Nach drei Wochen in China habe ich verstanden, was für ein Plus an Lebensqualität es bedeutet, überall und jederzeit „mal müssen“ zu können.
In Deutschland haben wir uns ja dran gewöhnt, das für utopisch zu halten. So einen Luxus können wir uns nicht leisten. Schwache Blasen haben eben Pech gehabt. Stinkt es halt an jeder Ecke nach Urin, so ist das Leben, wer will da gleich so empfindlich sein. Toiletten sind hierzulande Glückssache, und selbst wenn es welche gibt, sind sie kaputt, geschlossen oder nur mit passender Münze zugänglich.
Warum ich das in der Kulturkolumne aufgreife? Weil ich mich festlege: Die Basis von jeder, aber auch wirklich jeder Kultur, sind zugängliche kostenlose, verfügbare Toiletten. Toiletten sind das Grundgerüst einer Zivilation. Wo es kein Klo gibt, da gibt es keine Kultur.
1 Kommentar
Steile These! Kein Klo gleich keine Kultur ist natürlich sehr auf die Spitze getrieben. Aber ja: Die Verfügbarkeit von Erleichterungsmöglichkeiten hat absolut mit der Offenheit einer Gesellschaft zu tun. Mal können - statt mal müssen - ist der Idealzustand. Wir von Kompotoi bieten nachhaltige Toiletten, die auch als öffentliche Toiletten genutzt werden. Daher sprechen wir viel mit kommunalem Verwaltungspersonal und stellen fest: Die meisten Städte und Gemeinden wissen sehr gut um das Problem. Im Weg stehen in der Regel Fragen von Kosten und Betrieb (denn eine Toilette ist immer nur so sauber, wie ihre Nutzer:innen sie hinterlassen). Aber es gibt auch viele positive Beispiele. Von daher zählt auch hier wieder: Freundlich bei den richtigen Stellen ansprechen und ganz praktisch Initiative zeigen!