Offenbach lokal

Hilfe für Schwerkranke und ihre Angehörigen

Die Ökumenische Hospizbewegung Offenbach e.V. bietet seit über 25 Jahren die Begleitung schwerkranker, sterbender und trauernder Menschen durch geschulte, ehrenamtliche Helfer*innen an. Sie besuchen Kranke und Sterbende zu Hause, im Alten- und Pflegeheim oder im Krankenhaus, um ihnen ein möglichst würdevolles und selbstbestimmtes Leben bis zum Ende zu ermöglichen.

Gespräche über Trauer sind in der Natur oft leichter zu führen als im Büro: Andreas Schmidt ist einer von drei hauptamtlichen Koordinatoren der Ökumenischen Hospizbewegung in Offenbach. | Foto: Rolf Oeser
Gespräche über Trauer sind in der Natur oft leichter zu führen als im Büro: Andreas Schmidt ist einer von drei hauptamtlichen Koordinatoren der Ökumenischen Hospizbewegung in Offenbach. | Foto: Rolf Oeser

Was es konkret braucht, damit würdevolles und selbstbestimmtes Leben bis zum Tod möglich ist, sei sehr individuell, erklärt Andreas Schmidt, einer der drei hauptamtlichen Koordinator*innen der Ökumenischen Hospizbewegung in Offenbach. „Das kann etwa ein Gespräch über Sterben, Tod und Trauer sein, dem Angehörige vielleicht ausweichen. Wenn dagegen in einer Familie fast nur noch über Krankheit und Tod gesprochen wird, können Sie sich genauso gut auch über Backrezepte oder Fußball unterhalten."

Die ehrenamtlichen Helfer:innen entlasten auch die Familien der Schwerkranken. Wenn Angehörige einen Kranken nicht alleine lassen möchten, aber etwa zum Einkaufen oder zum Friseur müssen, ist Unterstützung da. „Wir haben aber auch die Gesamtsituation im Blick, arbeiten mit dem Palliativteam, Pflegediensten und Ärztinnen zusammen und organisieren jegliche zusätzliche Hilfe", sagt der Koordinator.

Bei der Begleitung Trauernder sei oft gemeinsames Spazierengehen hilfreich, berichtet Schmidt. „Dabei kommt man leichter ins Gespräch und das Gemüt kann zur Ruhe kommen.“ Der Verein bietet mehrere Termine im Jahr im Spessart, in verschiedenen Stadtteilen Offenbachs und auch auf dem Neuen Friedhof an.

Eine Gruppe ist jedoch nicht für alle Trauernden die passende Unterstützung. Deshalb bietet der Verein auch kostenlose Einzelgespräche mit einer Trauerbegleiterin an. Wer möchte, kann jeden dritten Sonntag im Monat von 15 bis 17 Uhr zu einem offenen Begegnungscafé kommen, das in den Räumen des „Treffpunkt Friedhof“, Mühlheimer Straße 425, stattfindet. Interessierte können sich für eine Jahresgruppe anmelden oder nach einem Suizid eines nahen Menschen an einer angeleiteten Selbsthilfegruppe teilnehmen.

Weitere ehrenamtliche Helfer*innen sind willkommen. Wer sich für die Hospizarbeit qualifizieren möchte, kann ab kommendem Jahr wieder an einer neunmonatigen Ausbildung teilnehmen. Auskunft und Anmeldung bei Ulyana Sobchuk vom Hospizbüro.

Kontakt: Telefon 069 80 08 79 98 oder www.hospiz-offenbach.de.


Autorin

Stephanie von Selchow ist Redakteurin des EFO-Magazins.