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Hunderte kommen zum Grillfest der Helferfreunde im WESER5 Diakoniezentrum

OB Mike Josef würdigt die Arbeit der Bürgerinitiative.

Von links: Katrin Wilhelm, Leiterin WESER5 Diakoniezentrum, OB Mike Josef, Marcus Gwechenberger, André Daniel und Monika Witt Helferfreunde Frankfurt. Foto: Diakonie Frankfurt und Offenbach
Von links: Katrin Wilhelm, Leiterin WESER5 Diakoniezentrum, OB Mike Josef, Marcus Gwechenberger, André Daniel und Monika Witt Helferfreunde Frankfurt. Foto: Diakonie Frankfurt und Offenbach

Monika Witt steht hinter der Theke im Hof des WESER5 Diakoniezentrums. Geduldig warten Männer und ein paar wenige Frauen in der langen Schlange bis sie an der Reihe sind und leckere Bratwürstchen, Spieße und Pommes auf die Teller geschöpft bekommen. Zum vierten Mal haben die Helferfreunde Frankfurt zum Grillfest in den Hof des WESER5 Diakoniezentrums eingeladen. Ein Mann aus Niederrad steht in der Schlange, einen Becher mit Cola in der Hand. Er stellt sich zum zweiten Mal an. Gerade ist er auf Wohnungssuche, seine Arbeit hat er auch verloren, nach 35 Jahren, erzählt er. Es sind solche Menschen, für die die Helferfreunde alles in Bewegung gesetzt haben, um ihnen leckeres Essen und einen schönen Nachmittag zu bereiten.

„Wir machen das aus dem Herzen raus“, sagt André Daniel und schließt die Tür zum Kühlwagen im Hof des WESER5 Diakoniezentrums. 600 Stunden Arbeit haben die Helferfreunde für das Grillfest geleistet, alles ehrenamtlich. Sponsoren gesucht und gefunden, hunderte E-Mails geschrieben und ebenso viele Anrufe getätigt. „Wenn wir alles eingekauft hätten, wäre es einfacher gewesen“, sagt André Daniel. Er ist stolz darauf, dass die Helferfreunde seit ihrer Gründung 2015 weiterhin eine Initiative geblieben sind, „wir sind Menschen mit Herz, wir haben lange gekämpft, dass wir anerkannt werden.“

Die Anerkennung kommt an diesem Donnerstag in Person des Frankfurter Oberbürgermeisters Mike Josef. Das Stadtoberhaupt hat die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen und kommt, wenige Stunden vor der Stadtverordnetenversammlung, zu Besuch, um das Engagement der Helferfreunde und die Arbeit im WESER5 Diakoniezentrum der Diakonie Frankfurt und Offenbach zu würdigen. Er spricht von der „Riesenarbeit“, die die Helferfreunde geleistet haben, die an diesem Tag mit 15 Männern und Frauen im Einsatz sind. Und er betont, dass es der Stadt Frankfurt wichtig ist, dass Initiativen, die wohnungslose Menschen unterstützen, mit Freien Trägern wie der Diakonie zusammenarbeiten.

Monika Witt kommt zurück, hat Tüten voller Geschenke dabei. Männerunterhosen hat sie eingekauft, Flip-Flops, Einmal-Rasierer und Duschgel für die Besucher:innen des Hygiene-Centers im Hof des WESER5 Diakoniezentrums. Um die 100 Menschen sind es an manchen Tagen, die dort die Duschen und WCs nutzen. Das Hygiene-Center betreibt die Diakonie in Kooperation mit der Stadt Frankfurt.

Unterdessen bildet sich im Schatten eines Zeltes eine neue Schlange: Thera Deters, Konditormeister von „Das Genusswerk“ hat eine mehrstöckige Torte spendiert, die gerade angeschnitten wird. „Schoko-Trüffel“ sagt er fröhlich. Thera Deters ist einer von vielen, die das Fest dank ihrer helfenden Hände möglich gemacht haben. „Torte sagen wir in Mazedonien“, sagt ein Mann im schwarzen T-Shirt und lässt sich von einer Helferfreundin ein Stück auf den Teller geben.


Autorin

Susanne Schmidt-Lüer ist Mitglied der Stabsstelle Kommunikation, Marketing und Fundraising des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt und Offenbach. Sie schreibt auch als freie Autorin, vor allem über Sozialpolitik, Kirche, Alter und wirtschaftspolitische Themen.