Aktuelles

Akademie sammelt Unterschriften gegen Geldkürzungen in der Jugendbildung

von

50.000 Unterzeichner:innen gesucht: Mit der Onlinepetition „Spart anders!“ will die Evangelische Akademie Frankfurt Sparpläne der Bundesregierung abwenden, die die politische Bildung junger Menschen betreffen.

Bitte um Mitmachen: Akademie protestiert gegen Kürzungen bei der politischen Jugendbildung. I Foto Evangelische Akademie Frankfurt
Bitte um Mitmachen: Akademie protestiert gegen Kürzungen bei der politischen Jugendbildung. I Foto Evangelische Akademie Frankfurt

Es wird verdammt eng. Wer in diesen Tagen mit den Mitarbeitenden öffentlich finanzierter Bildungsträger spricht, bekommt ein düsteres Zukunftsbild vor Augen geführt. Denn die Bundesregierung will sparen: 45 Millionen Euro – knapp 19 Prozent – sollen 2024 aus dem Etat des Kinder- und Jugendplans gestrichen werden, der das zentrale Förderinstrument für politische und kulturelle Jugendarbeit in Deutschland ist. An der Evangelischen Akademie Frankfurt könnte dadurch das Peer-to-peer-Programm „Team.Bilden“ wegbrechen, in dem junge Erwachsene mit Teenagern einüben, wie Demokratie funktioniert. Projektleiterin Annette Lorenz hat das Projekt gerade erfolgreich gestartet – jetzt steht in den Sternen, ob es weitergehen kann. „Bisher sehen wir keine Möglichkeit, die Kosten im nächsten Jahr erneut zu decken“, sagt sie. „Wie erkläre ich das den jungen Menschen?“

Um das Schlimmste abzuwenden, hat die Evangelische Akademie eine Onlinepetition gestartet. „Spart anders!“ heißt der Appell an den Bundestag. Mehr als 1.300 Menschen haben ihn in den ersten Tagen unterzeichnet. Doch es braucht noch mehr Unterstützerinnen und Unterstützer: 50.000 Stimmen sind notwendig, damit das Anliegen in Berlin Gehör findet. „Alle, die den Link zur Petition per Whatsapp an Bekannte schicken, helfen uns enorm“, sagt Akademiedirektorin Hanna-Lena Neuser. Wer lieber klassisch auf Papier unterschreiben möchte, kann Unterschriftenlisten herunterladen und der Akademie zukommen lassen.

Neuser betont, dass die Petition bewusst nicht aus Sicht der Frankfurter Akademie formuliert sei, sondern so, dass sie das Problem für Bildungsträger im ganzen Land auf den Punkt bringe: „Uns geht es gerade auch um die gesamtgesellschaftliche Debatte hinter den Sparplänen. Was sind uns junge Menschen und ihre Entwicklung zu mündigen Bürgern wert?“ Dass zusätzlich zu den Kürzungen des Kinder- und Jugendplans auch ein ganzes Programm für Jugendsozialarbeit abgewickelt werden soll, sei in einer Zeit der gefährdeten Demokratie das falsche Signal.

Link zu Statements der Akademie: https://www.youtube.com/watch?v=hBrHgYtfMuA

Link zur Petition: https://openpetition.de/spartanders


Schlagwörter

Autorin