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„Einfach überwältigend“

Delegation der United Church of Christ aus den USA besucht Einrichtungen der Diakonie in Frankfurt.

Stadtdekan Holger Kamlah, Reverend Ryan W. Henderson, Diakoniepfarrer Markus Eisele,  Reverend Marsha Williams, Henning Funk und Christiane Wirtz im WESER5 Diakoniezentrum in der Weißfrauen-Diakoniekirche. | Foto: Susanne Sperling
Stadtdekan Holger Kamlah, Reverend Ryan W. Henderson, Diakoniepfarrer Markus Eisele, Reverend Marsha Williams, Henning Funk und Christiane Wirtz im WESER5 Diakoniezentrum in der Weißfrauen-Diakoniekirche. | Foto: Susanne Sperling

Die Vorbereitungen für die feierliche Amtseinführung der neuen Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Professorin Christiane Tietz, am Sonntag, 26. Januar, sind im vollen Gange. Besucher aus allen Teilen der Welt werden beim Festgottesdienst dabei sein, denn seit vielen Jahren unterhält die EKHN offizielle Partnerschaften zu Kirchen in Afrika, Asien, Europa und den USA. Herzlich begrüßte Holger Kamlah, Stadtdekan und Vorstandsvorsitzender des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt und Offenbach, die aus dem US-Bundestaat New York angereiste Reverend Marsha Williams und ihren Stellvertreter Reverend Ryan W. Henderson von der United Church of Christ. Sie verbindet eine lange enge Freundschaft. Williams ist Conference Minister der New York Conference der United Church of Christ, die der Größe einer Landeskirche entspricht.

Einblicke im Frankfurter Bahnhofsviertel
Im Vorfeld des offiziellen Delegationstreffens zur Amtseinführung der neuen Kirchenpräsidentin wollten die beiden US-amerikanischen Glaubensgeschwister einen Einblick in die Arbeit der Diakonie Frankfurt und Offenbach zu nehmen. Der Theologische Geschäftsführer des Evangelischen Regionalverbandes Markus Eisele freute sich deshalb, Williams und Henderson gemeinsam mit Stadtdekan Holger Kamlah das Diakoniezentrum WESER5 im Frankfurter Bahnhofsviertel und die Übergangsunterkunft für Geflüchtete Sportfeld Edwards im Frankfurter Norden zeigen zu können.

Gute Arbeit, super organisiert
Das breite Angebotsfeld unter einem Dach im Diakoniezentrum WESER5 – von Streetwork, Tagestreff und Beratung bis zu Notübernachtungsplätzen und stationärem Wohnen für wohnungslose Menschen ­– überwältigte die beiden Gäste. „Mind-boggling“, war der Ausdruck, den Marsha Williams immer wieder hervorbrachte: „Einfach überwältigend zu sehen, welche Arbeit in diesem Umfang, so gut organisiert, geleistet wird.“ Im Vergleich dazu erscheinen ihr die Vereinigten Staaten wie ein „Dritte-Welt-Land“. Ein reiches Land wie die USA überließen die so dringend erforderliche Sozialarbeit kirchlichen und freiwilligen Organisationen – ohne jede Aussicht auf eine Refinanzierung.

Wer Immigranten hilft, tut es freiwillig
Beim Besuch in der Übergangsunterkunft „Sportfeld Edwards“, in der mehr als 200 Geflüchtete leben, staunten die Gäste ebenfalls mit großen Augen. „Auch, wenn es“, so Reverend Ryan Henderson, „sichere Bundesstaaten in den USA für Immigranten gibt, so ist jede Hilfe und Unterstützung immer vom Engagement der Bürger:innen vor Ort in den Städten und Dörfern abhängig. In einem Land, das von Einwanderern aufgebaut wurde, verstehe ich nicht, warum es nicht ähnliche Angebote wie hier in Deutschland geben kann.“


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Autorin

Susanne Schmidt-Lüer ist Mitglied der Stabsstelle Kommunikation, Marketing und Fundraising des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt und Offenbach. Sie schreibt auch als freie Autorin, vor allem über Sozialpolitik, Kirche, Alter und wirtschaftspolitische Themen.