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Erstes Ostern von Pfarrerin Ann-Kristin Wigand und letztes von Pfarrer Ulrich Schaffert

Pfarrerin Ann-Kristin Wigand, die seit Jahresanfang in der Evangelischen Cyriakusgemeinde in Rödelheim tätig ist, und Ulrich Schaffert, seit 1988 als Pfarrer im Nordwesten im Dienst, schauen auf die Feiertage.

Pfarrerin Ann-Kristin Wiegand und Pfarrer Ulrich Schaffert
Pfarrerin Ann-Kristin Wiegand und Pfarrer Ulrich Schaffert

Für Ann-Kristin Wigand, Pfarrerin der Evangelischen Cyriakusgemeinde in Rödelheim, ist es das erste Osterfest in verantwortlicher Rolle, für Ulrich-Schaffert, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Frankfurt-Nordwest, das letzte im Dienst, in zwei Monaten tritt er in den Ruhestand. Intensive Tage stehen beiden bevor: Schaffert und Wigand sind in ihren Gemeinden jeweils nicht allein tätig, sie können sich die Gottesdienste mit anderen teilen. Und doch: von Gründonnerstag bis Ostermontagabend haben sie einen weiten Bogen zu spannen, von der Trauer zur Freude.

Separat befragt fällt sowohl bei Wigand als auch bei Schaffert mit Blick auf den Karfreitagsgottesdienst der Begriff „meditativ“. Von Stille ist die Rede. „Freude“ „Licht“, „Hoffnung“ sind gemeinsame Stichworte zu Ostersonntag. „Spiel“ ist ein Ausdruck, den Wigand benutzt. Die Pfarrerin nennt die bevorstehenden Tage „ein ganz sinnliches Fest“ – mit Gründonnerstag ist Grüne Soße verknüpft, Karfreitag „wird alles, was das Auge und Herz erfreut, abgeräumt“. Und dann die Kerzen, das Licht an Ostersonntag: Schaffert hat mit den Konfirmand:innen wieder Osterkerzen gestaltet.Die Rödelheimer Pfarrerin wünscht sich, dass zu Ostern „draußen alles erblüht“, auch das Zarte des Frühlings sichtbar wird. Vor der Tür der frisch sanierten Rödelheimer Kirche wurde unlängst der Rasen gesät, die ersten grünen Spitzen lassen sich blicken.

Drinnen wird es gleichfalls sprießen an Ostersonntag: Die Cyriakusgemeinde hat sich der Aktion „#hoffnungsäen“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angeschlossen und unlängst Samen in die Erde versenkt, als Zeichen der Solidarität mit den vom Ukrainekrieg Betroffenen.

Der Krieg wird sicher nicht nur in Form von Setzlingen thematisiert werden. Eine andere Sorge ist aber in den Hintergrund getreten: Corona. Sowohl Ann-Kristin Wigand als auch Ulrich Schaffert ist deutlich die Erleichterung anzumerken: „2023 kann wieder Ostern gefeiert werden“, nach pandemiebedingten Einschränkungen. Vor ihrem Dienstantritt am 1. Januar in Rödelheim ist die heute 34 Jahre alte Pfarrerin in der evangelischen Andreasgemeinde in Frankfurt-Eschersheim ausgebildet worden, „Ostern war während meines Vikariats coronabedingt immer ,Schmalspur‘“, erzählt die in Frankfurt-Sachsenhausen Aufgewachsene, die in ihrer Heimatstadt, in Jerusalem und Berlin studierte.

Das Läuten der Kirchenglocken, Online-Impulse, Dinge zum Mitnehmen prägten die Feiertage im Evangelischen Stadtdekanat Frankfurt und Offenbach in der Corona-Zeit. Schaffert hat in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche während der Pandemie besondere Momente erlebt: Auf dem Platz vor der Tür spielte Bonhoeffer Brass, in der Kirche gingen die Menschen ein und aus, eine Frau las drinnen spontan die Ostergeschichte. Einzelne zündeten am Altar ihr Osterlicht an der Osterkerze an. „Ich saß einfach nur am Rand und schaute zu, das hat mich sehr berührt.“ Die mitreißenden Osterlieder laut zu singen hat Schaffert besonders vermisst, Musik war dem gebürtigen Laubacher immer wichtig, „als Kind war ich mal zwei Jahre im Knabenchor“. In Corona-Zeiten ging es für ihn auch mit stillen Tönen.

1988 hat Schaffert in der Heddernheimer Sankt Thomasgemeinde angefangen, nach sieben Jahren wechselte der Theologe in die Dietrich Bonhoeffer-Gemeinde in der Nordweststadt. Zum 1. Januar 2020 sind die beiden Gemeinden mit Cantate Domino in der Römerstadt und Niederursel zur neuen Evangelischen Kirchengemeinde Frankfurt-Nordwest fusioniert. So kam es für Schaffert zu einem Déjà-vu, der 65-Jährige kehrte in seinem letzten Amtsjahren noch mal zu seinen Anfängen zurück und ist nun auch wieder öfter in Heddernheim unterwegs. Am Sonntag, 9. April, wird von 5.45 Uhr an das Osterfeuer vor der Sankt Thomaskirche lodern, um 6 Uhr beginnt die liturgische Auferstehungsfeier, die in ein gemeinsames Frühstück mündet. Schaffert hat diesen Ostermorgen auch in der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde in der Nordweststadt immer sehr gemocht, jetzt freut er sich auf die Auferstehungsfeier in Sankt Thomas und den Ostergottesdienst später am Vormittag in Cantate Domino.

Wenn die Gottesdienste gehalten sind, will Schaffert mit der Familie Ostereier suchen, vor allem mit der vier Jahre alten Enkelin Malou. Auch Wigand hat sich den Nachmittag für die Familie reserviert.

Unter diesem Link finden Sie eine ökumenische Übersicht der Gottesdiensttermine


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Bettina Behler 298 Artikel

Bettina Behler, Medieninformation Evangelische Öffentlichkeitsarbeit Frankfurt und Offenbach

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