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Installation zum Klimawandel: Es sprießt und grünt am Kirchentor

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Die Installation „KlimawandEL" ist nicht nur bei den Grüne Soße Festspielen auf dem Frankfurter Rossmarkt zu sehen, sondern auch an der Westwand von Sankt Katharinen. Meterhoch umrahmt sie das Eingangsportal der Innenstadtkirche.

Die Installation "KlimawandEL" an der Westwand der Sankt Katharinenkirche an der Frankfurter Hauptwache.  |  Fotos: Olaf Lewerenz
Die Installation "KlimawandEL" an der Westwand der Sankt Katharinenkirche an der Frankfurter Hauptwache. | Fotos: Olaf Lewerenz

Thymian, Salbei, Rosmarin, Minze, kleine Erdbeerpflänzchen und vieles mehr hat dieser Tage in zu Blumenkästen umgewandelten Paletten Raum gefunden. Senkrecht aufgestellt, gedeiht das Grün während der Grüne Soße Festspiele. Der Frankfurter Grafitti-Künstler COR hat den dahinterliegenden Rupfen grün besprüht. An Sankt Katharinen rahmen die begrünten Paletten den zumeist genutzten Eingang, schräg gegenüber des einstigen Sport Kaufhofs. „Die Klimawand an der St. Katharinenkirche und auf dem Rossmarkt ist ein plakatives Zeichen für eine Anpassung an die Folgen des Klimawandels: Wir brauchen mehr Grün in den Städten – Pflanzen, die Schatten geben, die Wasser speichern und abgeben und damit das Klima in unserer Stadt etwas abkühlen und Sickerflächen für Regen schaffen. Wir brauchen weniger Zubetonierung unserer Städte, weniger Schottergärten und weniger Versiegelung von Flächen", so der evangelische Stadtkirchenpfarrer an Sankt Katharinen, Olaf Lewerenz.

Mehr Grün mildere die Folgen des Klimawandels, aufhalten könnten die Pflanzen ihn aber nicht. Dazu nötig wäre ein Lebensstil in den Industrieländern, der weniger Rohstoffe und Energie frisst, der weniger zu Lasten der Zukunft unseres Planeten geht. Dieses Jahr war am 29. Juli der „Earth Overshoot Day“, der Welterschöpfungstag. An ihm hat die Menschheit die Menge an natürlicher Ressourcen verbraucht, die der Planet im gesamten Jahr regenerieren kann. Seit dem 30. Juli lebt die heutige Generation auf Pump der Welt von morgen.

Die Klimawand an der St. Katharinenkirche erinnert an das, was Gott bei der Erschaffung der Erde im Sinn hatte: „Und Gott nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.“ (Genesis 2, 15). „Bebaut haben wir die Welt genug, bewahrt haben wir Menschen sie weniger. Jetzt ist unsere Erde mitten im Klimawandel. Dürre und Starkregen, Hitze und Feuer überall auf der Welt. Gott hat uns den Auftrag gegeben, die Erde zu bebauen und zu bewahren. Angesichts der immer gravierenderen Folgen des Klimawandels – was können wir tun?" Diese Frage stelle sich dringend, so Lewerenz.

„Zurück ins Paradies – das können wir nicht. Da helfen keine Klimawand und keine Energiewende. Aber eine Zukunft mit mehr Lebensqualität für Mensch, Tier und Umwelt, die können wir schaffen, wenn wir es wollen", fügt er hinzu.

Die bepflanzten Paletten werden nach der Aktion kostenlos an soziale Einrichtungen abgegeben. Unterstützt wird das Projekt von der Evangelischen Kirche in Frankfurt und Offenbach sowie von der Zukunftsstiftung.


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