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Im Gehen erinnern 2021

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Jugendliche spielten am 9. November, bei dem Gedenken an dem Mahnmal unweit der ehemaligen Großmarkthalle, von der aus zahlreiche Frankfurter Jüdinnen und Juden deportiert wurden, eine zentrale Rolle.

Petra Kunik, von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, am Mikrofon beim Gedenken an die Novemberprogrome  |  Foto: Kjell Kallenberg
Petra Kunik, von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, am Mikrofon beim Gedenken an die Novemberprogrome | Foto: Kjell Kallenberg

„Von nun an werdet Ihr die Erinnerung weitertragen!“, mit diesen Worten schloss Rabbiner Julian-Chaim Soussan von der Jüdischen Gemeinde Frankfurt seine kurze Rede an die jungen Menschen, die sich am 9. November auf einen Erinnerungsgang „Im Gehen erinnern!" gemacht hatten. Er beendete damit nach einem Totengebet des jüdischen Kantors sowie Ansprachen des evangelischen Stadtdekans Achim Knecht und des stellvertretenden katholischen Stadtdekans Rolf Glaser einen Gang, der von der Europäischen Zentralbank über den Paul-Arnsberg-Platz, den Börneplatz und den Dom, bis zum Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus an der Paulskirche geführt hatte.

Von dort hatten sich mehrere Konfirmand:innengruppen aus den Evangelischen Gemeinden Luther, Nordwest und Dornbusch zusammen mit einer Offenbacher Gruppe aus der Mirjamgemeinde auf den Weg gemacht. Verstärkt wurde die ökumenische Aktion von Jugendlichen der Katholischen Stadtkirche.

Bei dem Gedenken ließen die anwesenden Jugendlichen durch das Lesen von Berichten jüdischer Jugendlicher aus der Zeit des Nationalsozialismus Erinnerungen wieder lebendig werden. Begleitet wurden sie von jüdischen Vertreter:innen, wie dem interreligiösen Bildungsbeauftragten der Jüdischen Gemeinde Roberto Fabian und der Vorsitzenden der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) Frankfurt, Petra Kunik. Beteiligt an dem Gedenken waren zudem Susanna Faust Kallenberg, Pfarrerin für Interreligiösen Dialog der Evangelischen Kirche in Frankfurt und Offenbach und Melanie Lohwasser, Pfarrerin der Luthergemeinde und Seelsorgerin in dem Altenheim der Henry- und Emma-Budge-Stiftung, einer Einrichtung, in der sowohl christliche als auch jüdische Traditionen gelebt werden..

„Ein besonderer Dank geht an die Frankfurter Stadtpolizei, die diesen Gang mit Feingefühl und Sorgfalt begleitet hat", so die Veranstalter:innen in ihrem Resumee.


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