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Inspirierende Noten

Seit vier Jahren gibt es die Frankfurter Bläserschule, rund 60 Jugendliche üben in den Ensembles – von Corona haben sie sich nicht entmutigen lassen. Neue Noten-Arrangements sorgen für weiteren Schwung.

Eigens für den Nachwuchs arrangiert: die neuen Noten der Bläserschule  I Foto und grafische Gestaltung der Bände: Felix Volpp
Eigens für den Nachwuchs arrangiert: die neuen Noten der Bläserschule I Foto und grafische Gestaltung der Bände: Felix Volpp

Corona hat viele Musikensembles verstummen lassen, einige haben jedoch auch mit kreativen Ideen reagiert, haben Konzerte vor geöffneten Fenstern gegeben oder sich online zum gemeinsamen Spielen vernetzt. Die Frankfurter Bläserschule hat all das unternommen, gleichzeitig hat aber auch auf einem anderen Feld etwas bewegt: Sunhild Pfeiffer, die Leiterin der Einrichtung, stellte pünktlich zum Beginn der Herbstferien die eigens für den Nachwuchs geschaffene Notenkollektion vor, die nun auch in dem Nagolder Verlag Martin Schmid, der sich auf Blechbläser spezialisiert hat, erscheint.

Simon Schumann, der in der Bläserschule die Hornisten unterrichtet, aber auch in Kronberg und Eschborn das Instrument lehrt, hat Arrangements für die Ensembles geschrieben, genauso Rainer Hoffmann, Solo-Bläser an der Oper Frankfurt. Für Duos, Trios, Quartette haben sie die Noten festgehalten, am schwierigsten ist es für Quintette etwas zu arrangieren, aber auch das ist für eine Reihe an Werken gelungen. Die größte Besetzung stellen die großen Blechbläserensembles dar, hier galt es die Notationen für zehn Instrumentenstimmen zu erstellen.

Auf vorerst zehn Bände ist die „Kollektion“ angelegt, die verschiedenen Themen gewidmet sind, wie „Lieder aus aller Welt“, Laternenlieder oder auch Abendlieder. Eine Auswahl für die Advents- und Weihnachtszeit wurde arrangiert und aufgeschrieben. Paul Gerhardt, der zahlreiche Lieder geschaffen hat, die aus Gottesdiensten nicht wegzudenken sind, ist ein Band gewidmet, „mein liebster“ gesteht Pfeiffer und verweist strahlend auf Gerhardts „Geh aus mein Herz“.

Hoffmann und Schumann engagieren sich seit Jahren für die jungen Musizierenden, schreiben ihnen sozusagen die Noten auf den Leib, besser gesagt aufs Ensemble. Eigentlich sollten junge Absolventen der Bläserschule diesen Sommer im Kindertheater Papageno im Palmengarten in einem dem Räuber Hotzenplotz und einer Mondrakete gewidmeten Stück auftreten, mit Melodien, die Rainer Hoffmann verfasste. Corona-bedingt ging der Vorhang bei Papageno nicht auf.

Aber vielleicht ist es nur aufgeschoben. Pfeiffer sprudelt vor Ideen, manche sind schon recht konkret: Mit Stadtführer Christian Setzepfandt etwa plant sie gerade fürs kommende Jahr einen Innenstadtrundgang zu wichtigen musikalischen Orten in Frankfurt – nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem Ökumenischen Kirchentag. An den jeweiligen Stationen soll die Teilnehmenden je ein Ensemble der Bläserschule erwarten, so dass Musik nicht nur in Worten, sondern auch in Klängen lebendig wird.

Der Zulauf zur Bläserschule, die den Einzelunterricht ergänzt, ist erfreulich, auch in diesen Zeiten. Rund 60 Jugendliche sind derzeit mit von der Partie. Dieses rege Interesse liegt wohl auch daran, dass die Schulorchester gegenwärtig pausieren, vermutet Pfeiffer. Aber nicht nur.

Das Angebot ist attraktiv: Die Bläserschule, die im Evangelischen Stadtdekanat Frankfurt und Offenbach angesiedelt ist, kooperiert eng mit der Domsingschule, die ihren Sitz im katholischen St. Bartholomäusdom hat. Der Förderverein der Domsingschule hat das Entstehen der neuen Notenwerke maßgeblich unterstützt, so kamen auch die beiden  Vorstandsmitglieder Christina Althen und Sebastian Maerker zur Vorstellung der neuen Bände ins Spenerhaus – ohne sie wäre es nicht möglich gewesen, den Jugendlichen die Bände so kostengünstig zu überlassen.


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Bettina Behler 297 Artikel

Bettina Behler, Medieninformation Evangelische Öffentlichkeitsarbeit Frankfurt und Offenbach

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