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Lunchpakete für Obdachlose

Das Diakonische Werk für Frankfurt und Offenbach hat eine Spendenaktion gestartet: Zugute kommen sollen die Gelder Menschen, die auf der Straße leben. In Zeiten der Corona-Krise fällt es ihnen noch schwerer, sich zu versorgen.

Versorgung - auch in schwierigen Zeiten I Foto: Colourbox
Versorgung - auch in schwierigen Zeiten I Foto: Colourbox

Kostenlose Snacks für die von der Corona-Krise besonders hart betroffenen wohnungslosen Frauen und Männer auszugeben – darauf zielt die aktuelle Spendenaktion des Diakonischen Werks des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt und Offenbach „Lunchpakete für Obdachlose“. „Menschen, die auf der Straße leben, spüren gesellschaftliche Krisen als Erste“, sagt Diakonie-Leiter Michael Frase. „Im Moment brechen gerade viele Unterstützungsangebote weg, wir bleiben in unseren diakonischen Einrichtungen in Frankfurt und Offenbach auch in Zeiten von Corona fest an der Seite der Menschen, die Hilfe brauchen. Dies entspricht unserem christlichen Selbstverständnis.“
Streetworker*innen und Sozialarbeiter*innen, die täglich im Kontakt mit wohnungslosen Frauen und Männern stehen, hatten die Idee, Lunchpakete zusammenzustellen. Damit können sich Wohnungslose den Tag über versorgen, auch dann, wenn Einrichtungen, in denen sie sich aufhalten, wegen Corona früher schließen als sonst. Regelmäßig Brote, Obst, Wasser und etwas Süßes in einem Lunchpaket in den vertrauten Einrichtungen zu erhalten, halten die Fachleute für eine gute Unterstützung in dieser Krisenzeit.

Ein weiteres Glied in der professionellen Hilfekette

„Auf diese Weise halten wir auch Kontakt zu den Menschen, die zu uns kommen. Wir können ihre Fragen beantworten, sie können sich in unseren Einrichtungen ausruhen und duschen, ihre Sachen waschen, die WCs benutzen. Bei Bedarf vermitteln wir an medizinische Hilfen“, sagt Karin Kühn, Arbeitsbereichsleiterin Diakonische Dienste der Diakonie in Frankfurt und Offenbach. Dies sind auch die Gründe, warum die Diakonie zu einer eigenen Spendenaktion für Lunchpakete aufruft. Zudem erreicht die professionelle Hilfekette mit Zusatzangeboten, wie aktuell Lunchpaketen, obdachlose und wohnungslose Menschen kontinuierlich und ist vom Angebot her sichergestellt.

Ausgabe in den Einrichtungen der Diakonie
Die Ausgabe der Lunchpakete startete am Montag, 30. März. Die Ausgabestellen sind den Wohnungslosen in Frankfurt und in Offenbach vertraut: Das Weser5 Diakoniezentrum, Weserstraße 5 im Bahnhofsviertel, geöffnet montags bis freitags 8.30-14 Uhr, Ausgabe der Lunchpakete ab 11 Uhr. Die Bahnhofsmission im Hauptbahnhof, Bahnsteig am Gleis 1 und Mannheimer Straße 4, geöffnet rund um die Uhr, Ausgabe der Lunchpakete samstags und sonntags ab 7.30 Uhr. Der Tagestreff 17-Ost im Zentrum für Frauen, Alfred-Brehm-Platz 17, geöffnet dienstags bis freitags 13-17 Uhr, Ausgabe der Lunchpakete 14-17 Uhr. Der Sozialdienst Wohnungsnotfallhilfe Offenbach, Gerberstraße 15, Offenbach, geöffnet montags bis freitags, 9.30-15.30 Uhr, Ausgabe der Lunchpakete 9.30-15.30 Uhr.

Hygienische Standards werden eingehalten

Zwei belegte Brote, Obst, Wasser und etwas Süßes enthält jedes Lunchpaket. Die Pakete füllt der kirchliche Caterer Martha's finest für 4,50 Euro pro Stück und liefert sie täglich frisch in die Einrichtungen. So werden hygienische Standards beim Broteschmieren eingehalten und die Qualität der Lebensmittel ist sichergestellt. Auch die regelmäßige Ausgabe der Lunchpakete an den gewohnten Orten ist damit nachhaltig garantiert.

Mindestens 400 Menschen leben auf der Straße

Das Diakonische Werk für Frankfurt und Offenbach ruft dazu auf, obdach- und wohnungslose Menschen in der Corona-Krise mit Lunchpaketen zu unterstützen. Mindestens 400 Menschen leben in Frankfurt am Main auf der Straße. Viele von ihnen gehören zur Risikogruppe, sind chronisch krank und leiden häufig unter psychischen Erkrankungen. Viele haben in dieser Zeit Angst um ihr Leben. Sie können nicht zu Hause bleiben, weil sie keine Wohnung haben. Pfandflaschen oder ein paar Münzen im Becher, oft ihr einziger Verdienst, finden sie nicht mehr in den menschenleeren Städten. Regelmäßiges Händewaschen ist nahezu unmöglich. Diese Menschen nicht allein zu lassen, ist Ziel der Aktion „Lunchpakete für Obdachlose“ in Frankfurt und Offenbach.

Spendenkonto:
Empfänger:
Diakonisches Werk für Frankfurt und Offenbach
Evangelische Bank eG
IBAN: DE11 5206 0410 0104 0002 00
BIC: GENODEF1EK1
Verwendungszweck: „Lunchpakete“

Online Spenden: über die Website www.diakonie-frankfurt-offenbach.de

Weitere Informationen über die aktuellen Angebote der Diakonie für Wohnsitzlose und Menschen mit wenig Geld: hier


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Autorin

Susanne Schmidt-Lüer ist Mitglied der Stabsstelle Kommunikation, Marketing und Fundraising des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt und Offenbach. Sie schreibt auch als freie Autorin, vor allem über Sozialpolitik, Kirche, Alter und wirtschaftspolitische Themen.