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Offenbach und Frankfurt: evangelisch vereint

Der Zusammenschluss der beanchbarten evangelischen Kirchen zum 1. Januar 2019 ist nach Beschluss der Regionalversammlung jetzt in „trockenen Tüchern“.

Ab dem 1. Januar 2018 werden die evangelischen Gemeinden aus Frankfurt und Offenbach im "Evangelische Regionalverband Frankfurt und Offenbach" vereint.
Ab dem 1. Januar 2018 werden die evangelischen Gemeinden aus Frankfurt und Offenbach im "Evangelische Regionalverband Frankfurt und Offenbach" vereint.

Die Evangelische Regionalversammlung Frankfurt am Main hat im Rahmen ihrer Sitzung vom 13. Juni bei einer Enthaltung die zehn evangelischen Kirchengemeinden aus Offenbach als neue Mitglieder zum 1. Januar 2019 aufgenommen. Ab dem neuen Jahr wird der Gemeindeverband dann „Evangelischer Regionalverband Frankfurt und Offenbach“ heißen. Hintergrund der Entscheidung war die im November 2013 von der Landessynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau angesetzte Neuordnung der Dekanate im EKHN-Gebiet. Sie sieht unter anderem vor, dass sich das Dekanat Offenbach zum 1. Januar 2019 auflöst und die Kirchengemeinden des Dekanates Offenbach sich in das Stadtdekanat Frankfurt am Main eingliedern.

Im Rahmen der Tagung stellten sich gestern die zehn Offenbacher Gemeinden vor, die im Februar und März 2018 die Aufnahme in den neuen Verband beantragt haben. Dem voraus gingen Beratungen während der vergangenen Jahre zwischen Vertretern und Vertreterinnen der evangelischen Kirche in beiden Städten. Koordiniert wurden die Gespräche von einer Frankfurt-Offenbacher Steuerungsgruppe, die nach dem Landeskirchenbeschluss gebildet worden war.

Die umfassenden Abstimmungen und das schrittweise Procedere sorgten dafür, dass am Tag des Beschlusses im Kirchenparlament im Frankfurter Dominikanerkloster eine heitere Stimmung vorherrschte. Michael Brück, der Vorstandsvorsitzende des Evangelischen Kirchengemeindeverbandes Offenbach am Main übergab an Irmela von Schenck, Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Kirche und Versammlungsleiterin in Frankfurt einen Blumenstrauß, für die Offenbacher Gäste gab es Präsente in Buchform mit den Adressen der evangelischen und katholischen Kirche in Frankfurt. Die Botschaft: „Im nächsten Jahr stehen sie auch drin“, und das Ganze hat einen neuen Titel, so von Schenck. Freudig fügte sie hinzu: „Wir sind alle froh, dass wir diesen Meilenstein erreicht haben“. Auch einzelne Frotzeleien fanden Raum in der Kirchenparlamentssitzung: mal Seitenhiebe in Sachen Fußball, mal in Richtung gewachsener Klischees – die aber in vielerlei Hinsicht, etwa durch zahlreiche Wohnortswechsel, längst überkommen sind.

Zukünftig vereint, nicht nur auf diesem Bild: die evangelische Kirche Frankfurt und Offenbach (2. v.li. die Frankfurter Präses Irmela von Schenck, 3. v. li die Offenbacher Dekanin Eva Reiß, vordere Reihe Bildmitte Michael Brück, Vorstandsvorsitzender des
Zukünftig vereint, nicht nur auf diesem Bild: die evangelische Kirche Frankfurt und Offenbach (2. v.li. die Frankfurter Präses Irmela von Schenck, 3. v. li die Offenbacher Dekanin Eva Reiß, vordere Reihe Bildmitte Michael Brück, Vorstandsvorsitzender des

Nicht nur geographisch nah beieinander

In den Präsentationen der Offenbacher Gemeinden wurde deutlich, dass es nicht nur geographisch Überlappungen gibt. Die Gustav-Adolf-Gemeinde, Offenbach, ist in einem Stadtteil ansässig, in dem es einen Brückenschlag nach Fechenheim gibt. Die Johannesgemeinde liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu gleich drei Frankfurter Stadtteilen: Fechenheim, Sachsenhausen und Oberrad. Neubauquartiere, die für Zuzug sorgen, kleiner werdende Gemeinden, die dem mit Baumaßnahmen Rechnung tragen – viele Parallelen gibt in den evangelischen Kirchengemeinden in beiden Städten.

Eine Ehrenamtliche aus Offenbach, die ihre Gemeinde vorstellte, sagte, im Rahmen ihrer kommunalpolitischen Tätigkeit sei sie einiges gewöhnt, klar habe es auch beim Zusammengehen der evangelischen Kirchen Offenbach und Frankfurt an einigen Stellen geknirscht, aber insgesamt habe sie den Umgang als konstruktiv empfunden. Die Rede des Frankfurter Stadtdekans Achim Knecht an diesem Abend des Beschlusses mache ihr Mut, ergänzte sie. Knecht äußerte in seiner Rede Verständnis für Skepsis – die habe es auf beiden Seiten gegeben – doch durchgesetzt habe sich der Gedanke, dass das Zusammengehen im Ballungsraum nicht nur Wirtschaft und Kultur gut anstehe, sondern auch der Kirche.  Positiv bewertete er unter anderem, dass „die übergemeindliche Arbeit des Evangelischen Regionalverbandes in Diakonie, in Bildungs- und Beratungseinrichtungen sowie im Bereich der Jugendarbeit zukünftig den Menschen in unseren beiden Städten zugutekommen wird“.

 Bauprioritätenliste beschlossen

Zu entscheiden hatten die Delegierten der gestrigen Tagung auch über die Bauprioritätenliste 2019. Friederike Rahn-Steinacker, Leiterin der Abteilung Bau, Hausverwaltung und Liegenschaften, stellte die Planungen vor, die Ausgaben in Höhe von rund 28,75 Millionen Euro vorsehen. Den größten Posten machen die Ausgaben für Projekte im Bereich Kindertagesstätten und Krabbelstuben aus mit 67 Prozent. Diese Vorhaben werden großteils aus öffentlichen Mitteln finanziert, sie stehen, so Rahn-Steinacker, in höherem Maß als erwartet für diesen Bereich zur Verfügung. Daher rührt auch die deutliche Steigerung im Vergleich zu 2018, in diesem Jahr waren rund 10,25 Millionen für bauliche Investitionen vorgesehen.

14 Prozent des gesamten Bauhaushaltes 2019, etwas mehr als 4,1 Millionen Euro, sollen für übergemeindliche Einrichtungen sowie Wohn- und Geschäftshäuser ausgegeben werden, gut 3,2 Millionen sind für Kirchen und Gemeindehäuser vorgesehen. Größere Baumaßnahmen stünden unter anderem in der Evangelischen Sankt Nicolai-Gemeinde im Ostend, in der Gemeinde Nieder-Erlenbach und in Bockenheim an, berichtete Rahn-Steinacker. Bislang basieren die Planungen auf den Frankfurter Gemeinden und Einrichtungen. Mit dem Zusammengehen der evangelischen Kirche Frankfurt und Offenbach zum neuen Jahr beginnt auch das gemeinsame Vorgehen.

Die aktuell vorliegende Planung wurde bei einer Enthaltung angenommen.

Pfarrstellenausschuss

In den kommenden Jahren wird die Zahl der Pfarrstellen aufgrund eines landeskirchlichen Beschlusses um rund sieben Prozent zurückgehen. Um die Planung abzusprechen, hatten der Vorstand von Dekanatssynode und Regionalverband den Delegierten die Bildung eines Pfarrstellenausschusses vorgeschlagen, um über den Pfarrstellenplan 2020 bis 2024 zu beraten. Die evangelischen Parlamentarier griffen den Vorschlag auf, so konnten an dem Abend bereits die Mitglieder des Gremiums benannt werden.


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Bettina Behler 296 Artikel

Bettina Behler, Medieninformation Evangelische Öffentlichkeitsarbeit Frankfurt und Offenbach

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