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Trauer, Klage und ein Kunstwerk voller Durchbrüche

Mittwochsandachten, Konzerte, ein Vortrag und ein Fastentuch gehören zu „katharinen+passion 2025“

Im Fastentuch von Lukas Sünder bricht Chaos in die Ordnung ein
Im Fastentuch von Lukas Sünder bricht Chaos in die Ordnung ein

„Klage und Trauer: Wenn die gewohnte Ordnung zerbricht und Chaos Einzug hält“ lautet das Motto der diesjährigen Aktion „katharinen+passion“ in der evangelischen Sankt Katharinenkirche an der Frankfurter Hauptwache. In diesem Jahr rücken Klagen der Bibel in den Mittelpunkt der Andachten, die in den Wochen vor Ostern mittwochs um 18 Uhr in der Innenstadtkirche gehalten werden. „Wir leben in unsicheren Zeiten – alte Gewohnheiten brechen weg, eine neue Ordnung ist oft nicht in Sicht. Klage und Trauer müssen ihren Platz haben, aber können doch nur ein Durchgang zu einem neuen Zustand sein“, äußert sich der Stadtkirchenpfarrer von Sankt Katharinen, Olaf Lewerenz, zu dem Schwerpunkt der kommenden Wochen. Lewerenz hat das Programm aus Andachten, Musik und Kunst organisiert und kommt am Mittwoch, 9. April, 18.30 Uhr, mit der Bestatterin Sabine Kistner ins Gespräch. Die beiden nehmen sich Möglichkeiten und Barrieren im Umgang mit Klage und Trauer an.

Konzerte bilden eine wichtige Facette von „katharinen+passion“: Die Aufführung der Matthäuspassion in der Fassung von Felix Mendelssohn-Bartholdy durch die Kantoreien Sankt Katharinen und Epiphanias unter der Leitung von Klaus Eldert Müller steht am Samstag, 29., und am Sonntag, 30. März, jeweils um 18 Uhr, an. Das Konzert „Mönch von Salzburg: Nikodemus Passion – eine mittelalterliche Adaption“ des Duos Enßle-Lamprecht, begleitet von Susanne Ansorg, bei dem unter anderem Fideln, Blockflöten, Dudelsack, keltische Harfe, Gesang und historische Glocken zum Einsatz kommen, ist für Dienstag, 1. April, 19.30 Uhr angesetzt, vorab um 19 Uhr gibt es eine Einführung. Am Sonntag, 6. April, 18 Uhr, wird ein Programm zum Thema „Mythische Klagen“ von Martin Lücker, Orgel, und der Sopranistin Jana Baumeister geboten.

Wie in den vergangenen Jahren wird ein Fastentuch den Altarraum der Sankt Katharinenkirche prägen. Der Offenbacher Künstler Lukas Sünder, Jahrgang 1989, hat es gestaltet, in Pink, raumprägend, und gekennzeichnet durch den Wechsel von Ordnung und Chaos. Die sechseckigen Durchbrüche des „Nahordnung“ benannten Werkes knüpfen an gradlinige Gestaltungselemente des Kirchraums an, an anderen Stellen lösen sich die molekularen Strukturen auf. „Gesellschaftlich und politisch brechen gerade einige als sicher gedachte Pfeiler weg. Kommt unsere gewohnte Ordnung ins Rutschen oder finden wir eine neue Stabilität? Das Fastentuch lädt zum Nachdenken und Meditieren über das Verhältnis von Ordnung, Chaos und Neuordnung in unserem persönlichen Leben und in unserer Gesellschaft ein“, so Lewerenz.

Die Reihe der Andachten beginnt an Aschermittwoch, 5. März, mit „Rahel weint um ihre Kinder“. Bezug genommen wird auf Bibelstellen in Jeremia 31 und Matthäus 2. Pfarrerin Lisa Neuhaus gestaltet die Liturgie, die Élegie aus Sonate für Oboe und Klavier, geschaffen von Francis Pulend 1962, kurz vor seinem Tod im Jahr 1963, prägt den musikalischen Teil. Aurélien Laizé, Oboe, ist zu Gast, wie bei allen Andachten in der Passionszeit wird Martin Lücker die Orgel spielen. Die Instrumente und die Spielenden, die mit Lücker bei den Andachten auftreten, wechseln. Unter anderem werden Violine, Cello, Bratsche und Horn zu hören sein.

Die Liturgie der Mittwochsandachten wird von wechselnden Personen übernommen. Neben evangelischen Theologinnen und Theologen wird auch Bruder Bernd Kober, katholischer Kirchenrektor von Liebfrauen, eine Andacht halten. Über „Jesus weint über Jerusalem“, Lukas 19, spricht er am Mittwoch, 26. März, 18 Uhr. Matthias Kowalczyk, Trompete, trägt dazu eine „Elegy für Trompete und Orgel“ des Komponisten Rolf Wallin, Jahrgang 1957, vor.

Weitere Informationen zu dem Programm der Passionsreihe unter: www.st-katharinengemeinde.de


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Bettina Behler 352 Artikel

Bettina Behler, Medieninformation Evangelische Öffentlichkeitsarbeit Frankfurt und Offenbach