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Ultras Frankfurt spenden 46.000 Euro für Lilith – Wohnen für Frauen

Eintracht-Fans haben für Übergangswohnhaus der Diakonie Frankfurt und Offenbach gesammelt.

Inga Störkel, Leiterin des Zentrums für Frauen der Diakonie, freut sich über die Spende der Ultras Frankfurt, überreicht von Fabian Böker.  |  Foto: Ultras Frankfurt
Inga Störkel, Leiterin des Zentrums für Frauen der Diakonie, freut sich über die Spende der Ultras Frankfurt, überreicht von Fabian Böker. | Foto: Ultras Frankfurt

Der Adler ist gelandet. Mit 46.000 Euro im Gepäck, gesammelt von denen, die den Adler im Herzen tragen. Als Inga Störkel, die Leiterin des Zentrums für Frauen der Diakonie Frankfurt und Offenbach die hohe Spende von den Ultras Frankfurt aus den Händen von Fabian Böker entgegennimmt, ist sie vollkommen überwältigt: „Wir strahlen alle wie die Honigkuchenpferde, wir hätten nie mit so einer Riesensumme gerechnet.“ Es waren die Fans von Eintracht Frankfurt, die die stolze Summe von 46.000 Euro für „Lilith – Wohnen für Frauen“ der Diakonie gesammelt hatten. Dort leben Frauen, die zuvor wohnungslos waren und zum Beispiel in Bushaltestellen oder am Frankfurter Flughafen übernachtet hatten, bis sie bei Lilith einen neuen Anfang wagten. „Wir haben uns die Einrichtung vorher angesehen und sie dann zusammen mit der Haftentlassenenhilfe Frankfurt für unsere diesjährige Aktion ‚Wir tragen den Adler im Herzen‘ ausgewählt“, sagt Fabian Böker von den Ultras Frankfurt.


Ultras Frankfurt sammeln seit mehr als zehn Jahren für soziale Projekte

Seit mehr als zehn Jahren sammeln die Ultras Frankfurt, die größte und aktivste Gruppe innerhalb der Frankfurter Fanszene und berühmt für ihre beeindruckenden Choreographien, einmal im Jahr für gute Zwecke. „Insgesamt haben die Fans für die beiden Organisationen mehr als 90.000 Euro gespendet. Das hat uns überrascht, mit so einer Summe hatten wir nicht gerechnet, wir sind sehr stolz und froh“, sagt Böker.


Wir tragen den Adler im Herzen

Die diesjährige Aktion „Wir tragen den Adler im Herzen“ startete Ende April beim Heimspiel gegen Augsburg. „Wir kündigten den Fans die Aktion vorab an und stellten die beiden Einrichtungen ausführlich in unserem eigenen Spieltagsheft vor.“ Auch auf der großen Anzeigetafel wurde geworben und der Stadionsprecher machte eine Ansage, so dass die Fans wussten, an wen sie spenden. Für ihre Aktion produzierten die Ultras Frankfurt diesmal einen Kühlschrankmagnet. „Wir haben ihn bei zwei Heimspielen rund ums Stadion gegen Spende abgegeben, die Leute haben ihn uns förmlich aus den Händen gerissen, wir hatten fünf Euro als Mindestspende angesetzt, viele gaben wesentlich mehr für den guten Zweck.“ Auch die Mannschaft von Eintracht Frankfurt beteiligte sich: Mit Autogrammen aller Spieler auf dem aktuellen Trikotsatz, der auf einer Plattform der Ultras Frankfurt versteigert wurden.


Stadionbesuch mit Fan-Frauen

Die Ultras Frankfurt organisierten auch den Besuch eines Heimspiels für die Frauen von „Lilith – Wohnen für Frauen“, sie wurden von weiblichen Eintracht-Fans abgeholt, ins Stadion begleitet und wieder bis vor die Haustüre gebracht. „Klasse, wir haben so lange auf so ein Event gewartet, aber alleine hätten wir uns nicht getraut“, sagt eine der Bewohnerinnen von Lilith. „Es war endlich mal ein Tag, an dem wir unsere Sorgen für einen Moment alle vergessen konnten“, sagt eine andere.


Lilith ist ein Zuhause auf Zeit

Bei „Lilith“ im Zentrum für Frauen leben Frauen in Not- und Krisensituationen. Sie wohnen in Einzelapartments und teilen sich in vier Wohngruppen jeweils zu siebt eine Küche und Sanitärräume. Mitarbeiterinnen der Diakonie Frankfurt und Offenbach beraten und unterstützen sie. Zum Beispiel bei der Wohnungssuche, beim Abbau von Schulden, beim Aufarbeiten von Gewalterfahrungen oder beim Bewältigen von Suchtproblemen.

„Mit der Spende der Ultras Frankfurt wollen wir alle Zimmer mit Computern ausstatten, da haben die Frauen über Jahre was davon“, sagt Inga Störkel, die Leiterin des Zentrums für Frauen.


Alles Gute für einen siegreichen Saisonstart

„Wir danken den Ultras Frankfurt für ihre phantastische Aktion zugunsten der Frauen, die bei uns in Lilith vorübergehend ein Zuhause gefunden haben“, sagt Diakoniepfarrer Markus Eisele. Und: „Ich wünsche der Eintracht einen siegreichen Saisonauftakt, der ja gleich mit einem Kracher-Spiel gegen den Bundesliga-Aufsteiger und Nachbarn Darmstadt 98 beginnt.“


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Autorin

Susanne Schmidt-Lüer ist Mitglied der Stabsstelle Kommunikation, Marketing und Fundraising des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt und Offenbach. Sie schreibt auch als freie Autorin, vor allem über Sozialpolitik, Kirche, Alter und wirtschaftspolitische Themen.