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Urlaub ohne die Eltern ist auch mal ganz schön

Kinder- und Jugendfreizeiten bieten viele Möglichkeiten, sich auszuprobieren und Neues kennenzulernen.

Beim Segeltörn mit „Hin und weg“, einem evangelischen Anbieter von Kinder- und Jugendreisen. | Foto: Selina Belz
Beim Segeltörn mit „Hin und weg“, einem evangelischen Anbieter von Kinder- und Jugendreisen. | Foto: Selina Belz

Ein Junge entdeckte diesen Sommer auf einer Freizeit seine Leidenschaft für Zaubertricks. Als er nach Hause kam, sagte er: „Mama, Papa, wenn ihr neue Talente entdecken wollt, müsst ihr auf Freizeit fahren.“ Das erzählt Sina Burghard, die Leiterin von „Hin und weg“, einem evangelischen Kinder- und Jugendfreizeitanbieter aus Frankfurt.

Freizeiten fordern Kinder und Jugendliche heraus – ein bis zwei Wochen ohne Eltern, eine fremde Gruppe, verschiedene Aktivitäten. „Sie können sich ganz neu ausprobieren und bei Aktiv-Angeboten über sich selbst hinauswachsen“, sagt Burghards Kollegin Selina Belz, die in diesem Jahr mit einer Gruppe auf Segelfreizeit war. Normalerweise eher schüchterne Kinder oder Jugendliche kommen aus sich heraus, und die „Coolen“ werden schon mal weich. „Die, die tagsüber obercool waren, saßen abends im Kreis und haben von Ed Sheeran ‚Perfect‘ gesungen, da ist sogar mal ein Tränchen gekullert“, erinnert sich Belz.

Einige Kinder nutzen die Zeit auch zur Entspannung. Ein Mädchen zog sich häufig lieber mit ihrem Buch zurück, als die Zeit mit den anderen an Deck zu verbringen. „Das Tagesprogramm ist keine strenge Pflicht“, sagt Burghard. Schließlich haben viele Kinder im Alltag mit Schule, Nachhilfe und Hobbys viele Verpflichtungen, denen sie auch einmal entkommen wollen. Zudem fahren nicht alle mit ihren Eltern in den Urlaub und haben auf Freizeiten auch einmal die Gelegenheit, auszuspannen.

Und auch die Eltern können in der Zeit, in der die Kinder fort sind, ungestört ihrer Arbeit nachgehen oder die kinderfreie Zeit zur Entspannung nutzen. Beim Abschiednehmen habe sie auch schon Sätze aufgeschnappt wie: „Wir haben unsere Kinder lieb, aber es ist auch schön, dass sie mal weg sind“, erzählt Burghard.

Natürlich ist nicht immer alles nur rosig. Genauso wie in der Schule ist auch auf Freizeiten immer wieder Mobbing ein Thema, von gegenseitigem Auslachen bis hin zu Ausgrenzen. „Das ist natürlich nicht schön, aber im Endeffekt trotzdem Lebensrealität“, sagt Belz. Auf Freizeit lernten die Kinder und Jugendlichen, so gut wie möglich mit solchen Situationen umzugehen. In Vorbereitungs-Seminaren werden die ehrenamtlichen Mitarbeitenden geschult, Konflikte offen mit der Gruppe zu lösen.

Damit Freizeiten für Familien kein unbezahlbarer Luxus sind, bezuschusst „Hin und weg“ Familien, denen nicht ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Ein Gespräch, in dem die antragstellende Person ihre Situation schildert, genügt. Für die Gruppen sei es ein Gewinn, wenn die Kinder und Jugendlichen aus verschiedenen sozialen Schichten kommen, findet Burghard. Je heterogener die Gruppe, desto mehr Interessen und Kompetenzen werden ausgetauscht – von Gitarrespielen über Jonglieren bis hin zu Zaubertricks.

2024 bietet „Hin und Weg“ Freizeiten für Kinder, Teenies und Jugendliche in allen hessischen Ferien an, von Skifahren im Winter über Freizeiten in Deutschland bis Badeurlaub am Mittel-meer. Alle Infos auf www.evangelisch-jugendreisen.de.


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Monja Stolz 14 Artikel

Monja Stolz ist Mitglied in der Redaktion des EFO-Magazins.

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