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Neujahrsempfang: Vom Dunkel ins Licht

Erschwerten Bedingungen mit Resilienz und Schönem begegnen – darum ging es bei dem Neujahrsempfang der Evangelischen Kirche in Frankfurt und Offenbach am ersten Advent 2022 in der Heiliggeistkirche am Dominikanerkloster.

Keiko Schmitt sorgte für Licht und Tanz beim Neujahrsempfang in der Heiliggeistkirche  Foto Rolf Oeser
Keiko Schmitt sorgte für Licht und Tanz beim Neujahrsempfang in der Heiliggeistkirche Foto Rolf Oeser

Im vergangenen Jahr musste der Neujahrsempfang der Evangelischen Kirche in Frankfurt und Offenbach coronabedingt noch ins Netz verlegt werden. „Wie schön sich wieder Face to Face zu sehen“, sagte Präses Irmela von Schenck, als sie die rund 150 Gäste aus Kirche und Gesellschaft in der Heiliggeistkirche am Frankfurter Dominikanerkloster begrüßte.

„Wir haben Sie heute in eine kalte Kirche eingeladen. Nicht sehr gastfreundlich, könnte man denken. Schön, dass Sie trotzdem gekommen sind!“, begrüßte Stadtdekan Achim Knecht die Gäste und ergänzte die Erläuterung: Die Kirche sehe sich verpflichtet, einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten, indem sie soweit als möglich, Energie einspare, „damit unser Land einigermaßen durch den Winter kommt, ohne allzu große gesellschaftliche Verwerfungen.“

Zwecks Reduktion des Energieverbrauchs hatte das hiesige evangelische Kirchenparlament im September beschlossen, diesen Winter die Heizungen in den Kirchen auszulassen. In den Gemeindehäusern wird geheizt, auch in den anderen Einrichtungen wie Kindergärten und Senioreneinrichtungen. Da in der Einladung auf die niederen Temperaturen in der Heiliggeistkirche hingewiesen worden war, hatten die Gäste eher auf schmückende Accessoires rund um den Mantel statt Seide gesetzt und konnten so ohne Frösteln ins Plaudern kommen.

Stadtdekan Achim Knecht beim Neujahrsempfang in der Heiliggeistkirche Foto Rolf Oeser
Stadtdekan Achim Knecht beim Neujahrsempfang in der Heiliggeistkirche Foto Rolf Oeser

Achim Knecht, Stadtdekan und Vorstandsvorsitzender des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt und Offenbach, widmete sich in seiner Rede dem Thema „Resilienz“, der Fähigkeit, in Krisen Mut und Zuversicht zu bewahren. Nicht nur der Krieg in der Ukraine und die dadurch gedrosselte Energiezufuhr, auch die Folgen der Zerstörung der Natur und der Klimawandel stellten Aufgaben, sagte Knecht: „Ob es noch gelingt, die Erwärmung der Atmosphäre, den Anstieg des Meeresspiegels und die heraufziehende Klimakrise abzumildern? Das ist schwer zu sagen. Aber es ist ein Gebot der Stunde, verantwortungsvoll zu leben und Nachhaltigkeit zur Maxime unseres Handelns zu machen“, so Knecht.

Der Neujahrsempfang der Evangelischen Kirche in Frankfurt und Offenbach findet traditionell am ersten Advent statt, dann beginnt das neue Kirchenjahr. Zu den Gästen, die die Gelegenheit zu einem Stelldichein nutzten, zählten aus der Politik unter anderem Stadtrat Mike Josef, SPD, der Frankfurter CDU-Vorsitzende und Staatssekretär Uwe Becker, beide gehören zu den OB-Kandidierenden im Frühjahr. Die ehemalige Sozialdezernentin Professorin Daniela Birkenfeld nahm den Termin war, der Geschäftsführer des DGB in Frankfurt und Rhein-Main, Philipp Jacks, der Frankfurter CDU-Fraktionsvorsitzende Nils Kößler, der SPD-Landtagsabgeordnete Turgut Yüksel, um nur einige zu nennen. Zu den Vertretern der katholischen Kirche, die anwesend waren, zählten Marianne Brandt, Vorsitzende der Stadtversammlung Frankfurter Katholikinnen und Katholiken, der katholische Stadtdekan in Frankfurt Johannes zu Eltz, der Leitende katholische Geistliche des Pastoralraums Offenbach, Andreas Puckel.

Der in Wiesbaden ansässige evangelische Propst für Rhein-Main, Oliver Albrecht, der auch für die Evangelische Kirche in Frankfurt und Offenbach zuständig ist, sprach in der Heiliggeistkirche ein Grußwort. Er formulierte, Krisen erforderten Durchhaltevermögen, sprach sich aber auch für „Zerrissenheit“ aus, für Offenheit und für die Bereitschaft, sich berühren zu lassen.

Berühren ließen sich die Anwesenden von der Performance „Vom Dunkel ins Licht“ – dargeboten von „Tanzlicht K“ und „Quadra Vox“. Die Künstlerin Keiko Schmitt hat sich mit phantasievollen Licht- und Feuershows einen Namen gemacht. An diesem Abend präsentierte sie tänzerisch einen Mix aus Poesie und Effekt, aus Zartem und Überraschendem. Engelhaftes – Flügel voller Lichter verwandelte sie in eine durchscheinende Hülle, aus einem Leuchtstab wurden Impulse von poppig Rot bis vielfarbig funkelnd wie ein Kaleidoskop.

In der Heiliggeistkirche begleitete Keiko Schmitt ein Vokalquartett. Die vier von „Quadra Vox“, Studierende der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, interpretierten Vertrautes, wie „Es kommt ein Schiff geladen“, aber auch weniger Bekanntes zur Adventszeit mit Schnippen und Schwung oder auch mit traditionellem Glanz und Maß. Frank Hoffmann begleitete den Auftritt an der Orgel.

Der zweite Teil des Abends führte in den Hof des Dominikanerklosters, dort zeigte „Tanzlicht K“ ihre Kunst im Umgang mit dem Feuer in der Kombination mit Tanz, dazu traten junge Musizierende der Frankfurter Bläserschule unter der Leitung von Sunhild Pfeiffer auf.


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Bettina Behler 298 Artikel

Bettina Behler, Medieninformation Evangelische Öffentlichkeitsarbeit Frankfurt und Offenbach

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