Aktuelles

Dem Lärm trotzen: von Yoga am Mittag bis „Silent Shipping“

von

Im Herbst findet in Frankfurt wieder eine „Woche der Stille“ statt. Die evangelische Kirche und das Gesundheitsamt laden vom 10. bis 17. September gemeinsam zu Veranstaltungen ein, die dabei helfen sollen, dem ständigen Lärmpegel zu entgehen. 

Stille finden: Dieses Foto entstand bei der Woche der Stille 2015 im Innenhof des Frankfurter Dominikanerklosters. Auch dieses Jahr soll es hier wieder ein Kerzen-Labyrinth geben. | Foto: Rolf Oeser
Stille finden: Dieses Foto entstand bei der Woche der Stille 2015 im Innenhof des Frankfurter Dominikanerklosters. Auch dieses Jahr soll es hier wieder ein Kerzen-Labyrinth geben. | Foto: Rolf Oeser

„In einer Stadt wie Frankfurt sind die Menschen einem permanenten Lärmpegel ausgesetzt. Die Kunst ist es, trotz Lärm zu meditieren“, sagt Barbara Hedtmann vom Evangelischen Regionalverband Frankfurt. Zum siebten Mal bereits laden die evangelische Kirche und das städtische Gesundheitsamt dazu ein, eine Woche lang dem Lärm zu trotzen, und veranstalten eine „Woche der Stille“. Diesmal sind vom 10. bis 17. September rund 30 Veranstaltungen geplant.

Hedtmann betont den offenen und experimentellen Charakter der Veranstaltung. Willkommen seien Menschen aller Altersgruppen, Religionen und Weltanschauungen. Das Angebot solle vor allem eine Anregung sein, sich auch längerfristig Ruhepausen zu gönnen. In den vergangenen Jahren hätten jeweils etwa 2000 Besucherinnen und Besucher teilgenommen. 

Zum Auftakt am Montag, 10. September, wird ein „meditativer Weg zu Orten der Stille“ im Stadtkern zwischen Liebfrauenberg und Main angeboten. Eine „Auszeit“ mit Stille, Gesängen und Musik schließt sich in der Heiliggeistkirche an der Ecke Kurt-Schumacher-Straße/Dominikanergasse an. Abends spricht dort der Theologe und Autor Pierre Stutz. Weitere Angebote sind eine „Atempause“ in der Bahnhofsmission am Frankfurter Hauptbahnhof, „Yoga am Mittag“ auf der begrünten Dachterrasse des Gesundheitsamts, ein Gang durch ein Kerzenlabyrinth im ehemaligen Dominikanerkloster und das „Silent Shipping“. 

Bei der Bootstour sind Handys und Fotoapparate verboten. „Da haben sich im vergangenen Jahr leider nicht alle dran gehalten“, beklagte Hedtmann. In diesem Jahr möchte sie deswegen verstärkt darauf achten. Technischer Lärm zum Beispiel durch Handy-Klingeln sei von den Menschen selbstgemacht.

Zum Abschluss der Woche am 17. September setzt sich der Autor Julian Pörksen mit gesellschaftlichen Zwängen auseinander. Als aufforderndes Fazit möchte er den Besuchern den Ratschlag „Verschwende deine Zeit“ mit auf den Weg in den meist viel zu vollgepackten Alltag geben.


Verfasst von

epd 101 Artikel

epd-Nachrichten sind urheberrechtlich geschützt. Sie dienen hier ausschließlich der Information. Jede weitergehende Nutzung, insbesondere ihre Vervielfältigung, Veröffentlichung oder Speicherung in Datenbanken sowie jegliche gewerbliche Nutzung oder Weitergabe an Dritte ist nicht gestattet.

0 Kommentare

Zu diesem Artikel wurden noch keine Kommentare verfasst. Schreiben Sie doch den ersten.

Artikel kommentieren

Wir freuen uns, wenn unsere Beiträge zu Diskussion und Austausch beitragen. Dabei bitten wir, auf angemessene Umgangsformen zu achten und die Meinung anderer zu respektieren. Bei Verstößen gegen unsere Netiquette-Regeln behalten wir uns vor, Kommentare nicht zu veröffentlichen.

Mit * markierte Felder sind Pflichtfelder.

Errechnen Sie die Summe der dargestellten Zahlen
Captcha =