Neulich ... - Die Kolumnen aus EFOI

Fasten? „Ohne mich!“

Fasten – muss das sein? Nö. Oder vielleicht doch? Aber einfach mal anders.

Sandra Hoffmann-Grötsch
Sandra Hoffmann-Grötsch
Alle reden übers Fasten: „Fastest Du auch? Was fastest Du denn?“ Und dann erfahre ich, ob ich will oder nicht, was sich der oder die ins eigene Fastenbuch geschrieben hat. Das Fasten seinen Sinn und seine Berechtigung hat, das weiß ich. Und dass mit dem Verzichten viele gute Vorstellungen einhergehen auch. Besinnung, Reinigung und im biblischen Sinne Reue. Gut, in meinem Umfeld geht es eher um Schokolade, Alkohol, Fernsehen, blablabla.

Ich hab ehrlich gesagt das Fasten dieses Jahr jetzt schon satt. Der Winter bringt ständig Husten und Schnupfen, dazu Stress im Job, inklusive Dauermüdigkeit wegen Familie und ihrer Nebenwirkungen. Als ich neulich noch schnell die Spülmaschine unter Hustenanfällen ausräumte und mein Mann mich ganz arglos fragte, ob ich denn auch beim Fasten mitmache, wär ich fast geplatzt. „Fasten – ohne mich!“ Ich dachte, dass ich definitiv nicht auf noch mehr verzichten kann und will. Doch genau genommen möchte ich sehr wohl zumindest eine Zeit lang auf etwas verzichten und so kam mein ganz eigener Fastenplan heraus: 7 Wochen ohne Druck, 7 Wochen ohne To-Do-Wahn und 7 Wochen mit Zeit für mich und alles, was mir gut tut. Nicht pausenlos, das geht ja nicht, aber immer wieder und fest versprochen. So begehe ich die diesjährige Fastenzeit als Zeit mit Achtsamkeit gegenüber mir selbst, damit wieder etwas entstehen kann, damit wieder mehr übrig ist, das ich geben kann. Und so haben hoffentlich am Ende alle was davon. Das Fasten von schlechten Gewohnheiten finde ich in dem Zusammenhang nun wiederwirklich super.