Denken ohne Barrieren und verwurzelt vor Ort
Im Frühjahr hat die evangelische Pfarrerin Anja Harzke von Heddernheim an den Dornbusch gewechselt, eigentlich sollte sie Ende März in der Dornbuschkirche von Prodekan Holger Kamlah eingeführt werden – dann kam Corona. Jetzt, am 30. August, war es soweit: Open Air und mit vielen Gästen – alle auf Sicherheitsabstand – wurde die Theologin von Prodekan Holger Kamlah auf dem Kirchplatz vor der Dornbuschkirche in ihr neues Amt eingeführt. Zusammen mit Pfarrerin Tina Greitemann teilt sich Harzke die Aufgabe in der Gemeinde, jeweils in Form einer 75-Prozent-Stelle.
Sowohl regionale als auch internationale Erfahrungen bringt Harzke mit: Nach Stationen des Spezialvikariats in New York am Church Center der UNO, einer ersten Stelle in Langen und einem Jahr Studium des Islams und des koptischen Christentums in Ägypten, ging es nach Offenbach-Rumpenheim. Für die Profilstelle für Interreligiösen Dialog und Ökumene im damaligen Dekanat Offenbach waren diese Erfahrungen sehr hilfreich. „Miteinander Reden und im Dialog bleiben, ist wichtig - sowie die Bereitschaft, den anderen wertzuschätzen und immer wieder einzuräumen, dass man voneinander lernen kann. Glaubende Menschen verbindet sehr viel, das habe ich immer wieder erlebt“, sagt die Theologin. Auch das Spektrum der Gäste bei der Einführung zeugte von Anja Harzkes Engagement über „den Tellerrand" hinaus: Eine Reihe von Vertreterinnen aus Flüchtlingsarbeit, christlich-jüdischem Dialog und Ökumene waren anwesend. Prodekan Kamlah attestierte der Pfarrerin, sie zeichne aus, „Beziehungen zu knüpfen, Brücken zu bauen".
Von 2015 an war Anja Harzke in der Evangelischen Sankt Thomasgemeinde in Frankfurt-Heddernheim tätig. „Hier konnte das Herzensthema Kirchenmusik zum Klingen kommen“, schaut sie zurück. In Zusammenarbeit mit Kantor Tobias Koriath setzte sie viele musikalische Ideen um. Als ausgebildete Fundraisierin beteiligte die Pfarrerin sich zudem an dem Großprojekt „Rettet die Thomasorgel“. Zu den zentralen Aufgaben der Pfarrerin in diesen Jahren gehörte es, die Fusion zur Gemeinde Frankfurt-Nordwest zu begleiten, die Anfang des Jahres vollzogen wurde. .
Obgleich der Start am Dornbusch Pandemie bedingt gebremst war, hat Harzke schon manche Gelegenheit gehabt, „eine Gemeinde mit ganz gemischter Struktur, wo jung und alt engagiert sind“ kennenzulernen. Der Kirchenbau mit seinem großen farbigen Fenster hat es ihr angetan – mit Offenheit soll er gefüllt werden. Davon zeugte auch ihre Predigt, die Martin Luther Kings „I have a dream" aufgriff – die Idee von einem Umgang miteinander voller Offenheit und Respekt und ohne Zynismus.
Greitemann und Harzke sind nicht erst seit diesem Frühjahr ein gutes Gespann – bei früheren Dienstreisen teilten die Kolleginnen sich schon bei Gelegenheit ein Hotelzimmer, jetzt das Pfarramt.
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