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Die Gemeinde über ein Praktikum kennenlernen

In der Frankfurter Dornbuschgemeinde machen Jugendliche zur Vorbereitung auf die Konfirmation ein Praktikum, bei dem sie verschiedene Arbeitsbereiche des Gemeindelebens kennenlernen können. Pfarrerin Tina Greitemann erklärt, was es damit auf sich hat.

Pfarrerin Tina Greitemann. | Foto: Tamara Jung-König
Pfarrerin Tina Greitemann. | Foto: Tamara Jung-König

Frau Greitemann, was verbirgt sich hinter dem Praktikum für Konfirmand:innen in der Dornbuschgemeinde?

An einem Nachmittag im Konfirmationsunterricht sprechen wir jeweils über Kirche und Gemeinde. Danach tragen die Jugendlichen sich für ein Gemeinde-Praktikum von vier bis sechs Stunden in eine Liste ein. Also: Hilfe beim Kindergottesdienst, beim Küsterdienst, auf unserem jährlichen Flohmarkt, beim Austragen der Gemeindebriefe, beim Krippenspiel. Oder besonders schön: Sie verteilen persönlich die Einladungen für unseren großen Senioren-Kaffee im Advent. Das haben wir in der Corona-Zeit angefangen und beibehalten, weil sich da immer wieder gute Gespräche ergeben haben.

Was versprechen Sie sich von dem Projekt?

Wir haben jedes Jahr zwanzig bis dreißig Konfirmand:innen. Wir wollen ihnen zeigen, dass eine Gemeinde nur leben kann, wenn Ehrenamtliche sich engagieren. Und weil auf diese Weise Beziehungen entstehen können – mit Gemeindemitgliedern, aber vor allem auch mit den Macher:innen in unserer Gemeinde.

Warum sind diese Beziehungen wichtig?

Um sich in der Gemeinde zu Hause zu fühlen. Um Vorbilder zu haben. Um miteinander Spaß zu haben. Die Jugendlichen machen so die Erfahrung, dass das, was sie tun, anderen hilft.

Wie kommt das Praktikum bei den Jugendlichen an?

Wenn das jeweilige Match passt, sind sie ganz begeistert. Sie lernen Gemeinde von einer neuen Seite kennen. Es ist ja beispielsweise etwas ganz Anderes, ob man als Kind in den Kindergottesdienst geht oder ihn selbst mit vorbereitet.

Und wie findet die Gemeinde das?

Die meisten freuen sich über die Verbindung von Jung und Alt.

Welches Engagement braucht die Kirche der Zukunft?

Sie braucht ein Verständnis und den Blick dafür, dass es nicht nur um einen selbst und den eigenen Glauben geht, sondern auch um Andere – im Stadtteil, der Stadt und der Welt.


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Autorin

Stephanie von Selchow ist Redakteurin des EFO-Magazins.

1 Kommentar

9. August 2024 06:54 Gerhard Aulmich, Dr.

Sehr geehrte Frau von Selchow, Ich bin überrascht über die Vielfalt von intelligenten aufmunternden Beiträgen die ich mit dem Newsletter der EKHN zum ersten Mal erfahren habe. Ich bin evangelischer Christ fast von Grburt an und finde dass die Kirche zu wenig Impulse über die kleinen Gemeinden sendet...weshalb man auch keine Motivation hat an einem Gottesdienst teilzunehmen..Es ist vieles erstarrt...deshalb wundere ich mich auch nicht über die vielen Kirchenaustritte. Etwas belebt haben mich die Impulsbotschaftrn von Herrn Jung und jetzt sehe ich Ihre belebenden Impulsbeiträge: Gratulation

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