Fotoportraits von neuen Frankfurterinnen
Oft wird verallgemeinernd von "Flüchtlingen" oder "Geflüchteten" gesprochen, aber hinter jedem und jeder einzelnen steckt eine persönliche, unverwechselbare Lebensgeschichte. Fünf Frauen, die aus ihren Heimatländern fliehen mussten und jetzt in Frankfurt leben, stellt die Fotografin Sandra Mann in diesem Bildband vor.
Es sind Maryam aus Afghanistan, die Krankenpflegerin werden möchte, Heba aus Syrien, die mit ihrem Mann und drei Kindern in einer Zweizimmerwohnung lebt, Wend-Yiida aus Burkina Faso, die sich von ihrem gewalttätigen Ehemann getrennt hat, Ayan aus Somalia, die auf der Flucht einige lebensgefährliche Situationen überlebt hat, und Helen aus Eritrea, die mit einem Schlauchboot über das Mittelmeer kam.
Man lernt die Frauen in erster Linie über die Fotos kennen, die erläuternden Texte, in denen sie von sich erzählen - in deutsch und englisch - treten auch rein optisch in den Hintergrund. Sandra Mann hat die Frauen über Monate hinweg begleitet, die Protagonistinnen öffneten ihre Wohnungen, zeigten der Fotografin ihr Lebensumfeld, auch Details wie Zeichnungen an der Wand, der Stapel auf dem Nachttisch. Dem gegenüber stehen Aufnahmen im Studio, dem so genannten White Room, der den Blick ganz auf die Person fokussiert. Wo vorhanden werden die aktuellen Fotos durch frühere Aufnahmen ergänzt, die das Leben vor oder während der Flucht zeigen.
Der sehr schöne Bildband, der sich auch gut als Weihnachtsgeschenk eignet, kostet 18 Euro ist kann über den Buchhandel oder direkt beim Nizzaverlag (frankfurt@nizzaverlag.de) bestellt werden.
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