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Pop-Up-Markt: Bio aus der Region im Gutleutviertel

Im Internet bestellen, immer Donnerstag abends im Hof der Kaffeestube Gutleut abholen: Eine neue Initiative bringt Lebensmittel von Betrieben aus der Region ins Frankfurter Gutleutviertel.

Katrin Groht hat den Pop-up-Markt im Gutleutviertel initiiert. | Foto: Rolf Oeser
Katrin Groht hat den Pop-up-Markt im Gutleutviertel initiiert. | Foto: Rolf Oeser

Bunte Wimpel zwischen Bäumen, Menschen mit großen Taschen, Beuteln oder Rucksäcken, leise Gitarrenmusik und Lieder auf der Querflöte: Es könnte eine verträumte Stimmung auf einem südfranzösischen Markt sein. Ist aber mitten in Frankfurt, im Hof der Kaffeestube Gutleut. Hier findet an diesem Donnerstag zum ersten Mal ein Bio-Pop-up-Markt statt. Gemüse und Obst, Käse, Fisch und Fleisch liegen nicht aus, sondern es stehen Papiertüten und Kühlboxen auf den Tischen. Im Hintergrund spielen Fred Lohr und Solisten von der freien Musikschule im Viertel.

„Ich möchte, dass die Menschen sich bei uns wohlfühlen“, sagt Initiatorin Katrin Groth bei der Eröffnung. Sie lebt seit vorigem September im Gutleutviertel und vermisste einen Erzeugermarkt. Also schloss sie sich zusammen mit zwei Freundinnen der Initiative „Marktschwärmerei“ an, die 2011 in Frankreich gegründet wurde. Die Idee hinter dem Konzept: Die angebotenen Lebensmittel stammen ausschließlich von bäuerlichen Erzeugern und kleineren Herstellerinnen aus der Region. Groth hat nur Betriebe angesprochen, die nicht mehr als 18 Kilometer entfernt sind.

Der neue Wochenmarkt funktioniert hybrid: Unter www.marktschwaermer.de kann man online bis Dienstagabend direkt bei einem der 14 Erzeugerinnen und Erzeuger vorbestellen und bezahlen, und die Einkäufe ab jetzt jeden Donnerstag zwischen 17.30 und 19 Uhr bequem nach der Arbeit in der Kaffeestube abholen.

„Wenn ich weiß, woher meine Lebensmittel kommen und wer sich dafür einsetzt, schätze ich sie doch viel mehr“, sagt die 38-jährige Pia Katzenberg, die gerade einen großen Beutel Gemüse abgeholt hat. Sie wohnt um die Ecke, in der Schleusenstraße und hat über ihre Hausgemeinschaft von dem neuen Markt erfahren. „Ich meckere schon seit Jahren darüber, dass es hier bei uns keinen Markt gibt“, sagt sie.

„Als Quartiersmanagement und Nachbarschaftsverein uns angesprochen haben, haben wir schnell zugesagt“, sagt Pfarrer Andreas Klein von der Hoffnungsgemeinde. „Ab 15 Uhr ist die Kaffeestube zu, dann können wir Hof und Räume zur Verfügung stellen.“ Beim ersten Pop-Up-Markt im Gutleutviertel haben 50 Menschen vorgebucht. Auch in Fechenheim gibt es schon eine Schwärmerei. Vielleicht macht das Modell ja noch in anderen Stadtteilen Schule.


Autorin

Stephanie von Selchow ist Redakteurin des EFO-Magazins.

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