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Die Versöhnungskirche im Gallus ist jetzt serbisch-orthodox

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Der Evangelische Regionalverband Frankfurt hat die Versöhnungskirche im westlichen Gallus an die Serbisch-Orthodoxe Gemeinde verkauft. Die evangelische Gemeinde konzentriert sich nun ganz um die Friedenskirche in der Frankenallee.

Die Versöhnungskirche im westlichen Gallus wird zukünftig von der serbisch-orthodoxen Gemeinde genutzt. Foto: Rolf Oeser
Die Versöhnungskirche im westlichen Gallus wird zukünftig von der serbisch-orthodoxen Gemeinde genutzt. Foto: Rolf Oeser

Die Versöhnungskirche in der Sondershausenstraße im Gallus beherbert nun nicht mehr eine evangelische, sondern eine serbisch-orthodoxe Kirchengemeinde. Der Evangelische Regionalverband Frankfurt hat das Gebäude aus den 1960er Jahren zusammen mit dem Pfarrhaus an die Serbisch-Orthodoxe Gemeinde verkauft, der Preis betrug nach deren Angaben gut eine Million Euro. Es ist die zweite evangelische Kirche, die veräußert wurde nach der Gutleutkirche am Baseler Platz, die die Stadt Frankfurt gekauft hat, um dort ein Jugendhaus einzurichten.

Der Verkauf trifft vor allem die älteren Gemeindemitglieder

Die Gemeinde Frieden und Versöhnung hat 2013 beim Abschied von der Versöhnungskirche die Abendmahlsgeräte und die Altarbibel in die Friedenskirche in der Frankenallee überführt. Die früher getrennten zwei evangelischen Gallusgemeinden sind schon länger fusioniert, hatten aber zunächst noch zwei Kirchen in Betrieb.

Der Verkauf der Versöhnungskirche treffe vor allem die älteren Gemeindemitglieder im westlichen Teil des Gallus, bedauert Pfarrer Nulf Schade-James. Auch ein Lebensmittelgeschäft und eine Bank hätten dort bereits aufgegeben, die alten Bewohnerinnen und Bewohner fühlten sich „abgehängt“. Damit sie zum Gottesdienst und zu anderen Gemeindeveranstaltungen in die Friedenskirche kommen können, wird es in Zukunft einen Gemeindebus geben. Der Vorschlag der Kirchengemeinde, die Versöhnungskirche zu einer überregionalen „Trauerkirche“ mit Urnenbestattung im Untergeschoss umzubauen, sei von der Landeskirche abgelehnt worden, so Schade-James.

Kindergarten bleibt in evangelischer Trägerschaft

Der Kindergarten an der Versöhnungskirche wird allerdings in evangelischer Trägerschaft bleiben. Ebenfalls bleibt das Gemeindehaus in Nutzung der Koreanischen Gemeinde, die es bereits seit 2004 angemietet hat. Die serbisch-orthodoxe Gemeinde will nach Angaben von Erzpriester Stojan Barjaktarevic den Kirchenraum der Versöhnungskirche umgestalten und unter anderem eine Ikonenwand einfügen und die Wände mit Malereien schmücken.


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