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Seckbach: Vom Parkplatz zum Gemeinschaftsgarten

An der Ecke Flinsch- und Gelastraße in Seckbach legten Ehrenamtliche aus der Nachbarschaft und der dortigen Übergangsunterkunft des Evangelischen Vereins für Wohnraumhilfe den „Gela-Garten“ an. Jetzt fehlt nur noch ein bisschen Regen.

Wo früher ein Parkplatz war, wächst jetzt Gemüse: Am Sonntag wurde der Gela-Garten in Seckbach eingeweiht. Er entstand auf Initiative des Evangelischen Vereins für Wohnraumhilfe, der gegenüber eine Übergangsunterkunft betreibt, ist aber für die ganze Nach
Wo früher ein Parkplatz war, wächst jetzt Gemüse: Am Sonntag wurde der Gela-Garten in Seckbach eingeweiht. Er entstand auf Initiative des Evangelischen Vereins für Wohnraumhilfe, der gegenüber eine Übergangsunterkunft betreibt, ist aber für die ganze Nach

Viele Menschen aller Altersgruppen und Nationalitäten, ein funkelnagelneuer Brunnen, ein bunter Gerätecontainer, acht Hochbeete mit leuchtenden Kürbissen oder blühenden Blumen, gemeinschaftliche Blumen- und Kräuterbeete sowie bunte Sitzmöbel aus alten Euro-Paletten an einem der wenigen schattigen Plätze; derzeit aber vor allem viele etwas trocken-trüb in die Luft ragende Pflanzen – das ist der neue „Gela-Garten“ an der Ecke Flinsch-/ Gelastraße in Frankfurt-Seckbach.

Der Gemeinschaftsgarten liegt direkt gegenüber einer Übergangsunterkunft des Evangelischen Vereins für Wohnraumhilfe. „Die Unterkunft war neu und schön“, erinnert sich Stephanie Horn, Mit-Initiatorin des Projekts und Ehrenamtskoordinatorin beim Verein. „Aber wir hatten kein Außengelände und vor allem keine Flächen zum Spielen für die Kinder.“

Schnell fand Horn ideelle und finanzielle Unterstützung bei der Frankfurter Sozialstadträtin Daniela Birkenfeld: „Wir sahen aus dem Fenster der neuen Unterkunft“, erinnert sie sich. „Und ich dachte – was ist das für ein ungenutzter Parkplatz da unten? Da muss man doch was machen können.“

Der Parkplatz gehörte der städtischen Beteiligungsgesellschaft für Konversions- und Entwicklungsflächen (KEG) und unterstand dem Sportdezernat. Sportdezernent Markus Frank gab das selten genutzte Gelände frei, und so konnte es losgehen: Ehrenamtlich engagierte Anwohnerinnen und Anwohner bildeten eine Garten-AG, gleich drei Mal halfen Teams aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Bank aus Anlass eines „Social Days“ mit. Sie hievten alte Steine aus dem Boden, halfen beim Brunnenbau und besorgten Pflanzen. Und die Deutsche Postcode-Lotterie, eine noch relativ junge Soziallotterie, bei der mit Postleitzahl und Straßencode getippt wird, spendete fast 18.000 Euro für Spielgeräte und Spielplatz.

„Wir sind sehr froh über den Garten“, sagt der 65-Jährige Abdulkudus Tajik. Gemeinsam mit einer weiteren Familie teilt sich die Familie des weißhaarigen Afghanen ein Hochbeet, Tajik hat Tomaten, Kartoffeln, Peperoni, Mohrrüben und Gurken gepflanzt. Täglich hat er an „seinem“ Beet gearbeitet, nebenbei seinen Enkelkindern beim Spielen zugeschaut: „Das ist eine schöne Sache“, sagt er und lächelt. Auch wenn er mit der Tomaten- und Gurkenernte unzufrieden ist: „Zu wenig Wasser“, sagt er und zuckt mit den Schultern.

Mit einem Sommerfest unter erneut sengender Sonne  ist der Gela-Garten am vergangenen Sonntag offiziell eingeweiht worden. Gäste waren nicht nur Sozialstadträtin Birkenfeld sowie Peter Schäfer als Geschäftsführer und Pfarrer Michael Frase als Vorstandvorsitzender des Evangelischen Vereins für Wohnraumhilfe. Sondern vor allem zahlreiche ehrenamtliche Gärtnerinnen und Gärtner aus der Umgebung und der Übergangsunterkunft.

Bürgergarten, Begegnungsgarten, Gärten als Raum des Friedens und der Nachhaltigkeit – an schönen Assoziationen für das Projekt mangelte es in den Reden nicht. Jetzt braucht der Garten nur noch ordentlich Regen. Im Oktober soll der Spielplatz fertig sein, dann sind auch die Pflanzen hoffentlich wieder grün.

 


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Autorin

Stefanie von Stechow ist Mutter von vier Kindern und freie Journalistin. Sie schreibt über Themen aus Familie, Bildung und Gesellschaft.

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