Kunst & Kultur

200 Jahre Jacques Offenbach - in Offenbach

Den 200. Geburtstag des Komponisten Jaques Offenbach nimmt auch die Stadt Offenbach zum Anlass, ihrem berühmten Namensvetter eine Veranstaltungsreihe zu widmen. Tatsächlich gibt es eine biografische Verbindung: Sein Vater Isaak Offenbach stammte aus Bürgel.

Jaques Offenbachs Vater Isaak stammte aus Offenbach. Grund genug für die Kommune, den 200. Geburtstag des Komponisten zu feiern. Foto: Felix Nadar | gemeinfrei via wikipedia.org
Jaques Offenbachs Vater Isaak stammte aus Offenbach. Grund genug für die Kommune, den 200. Geburtstag des Komponisten zu feiern. Foto: Felix Nadar | gemeinfrei via wikipedia.org

Einen kleinen Trick hat die Kommune schon benutzt, um die Jubiläumsfeier zu Jacques Offenbachs 200stem Geburtstag zu lancieren. „Offenbach feiert seinen musikalischen Enkel“ ist eine Reihe von Veranstaltungen zu Ehren des Jubilars überschrieben.

Mit der Stadt Offenbach hat Jakob (so sein Geburtsname) Offenbach selbst nämlich außer dem Namen nichts gemein. Geboren wurde der als Komponist und Cellist weltberühmt gewordene Künstler am 20. Juni 1819 in Köln, gestorben ist der Erfinder der modernen Operette am 5. Oktober 1880 in Paris, wo er seine großen Erfolge feierte.

Es gibt aber doch einen biografischen Bezug zu Frankfurts kleiner Nachbarstadt: Offenbachs Vater, Isaak, wuchs dort im Ortsteil Bürgel auf. Dort erinnert heute noch eine jüdische Synagoge an den Kantor. Im Erwachsenenalter ging Isaak Offenbach nach Köln, wo er als Dichter und Komponist wirkte. Jakob alias Jacques war eines von zehn Kindern.

Die Charakteristik der Musik von Jacques Offenbach besteht aus einer schwungvollen, eingängigen Melodik. Die Texte seiner Operetten behandelten meist auf satirische Art und Weise die Sitten, Personen und Ereignisse seiner Zeit. Zu seinen bekanntesten Werken gehört die Tanznummer „Cancan“ aus „Orpheus in der Unterwelt“ sowie die unsterbliche Barcarole aus „Hoffmans Erzählungen“, dessen Liberetto von Jules Barbier nach Erzählungen von ETA Hoffmann verfasst wurde.

Zum 200. Geburtstag würdigte man Offenbach mit einer Buchvorstellung über den Komponisten, der die Solooperette „Pariser Leben“ folgte. Interpret war das Multitalent Michael Quast, der bereits seit vielen Jahren sich dem Werk Offenbachs widmet – sei es allein oder im Duett mit der Kleinkünstlerin und Sängerin Sängerin Sabine Fischmann, meist begleitet von einem Pianisten. Ein Konzert mit Stücken für zwei Celli beleuchtete die kammermusikalische Seite von Offenbach, während die bereits erwähnte Oper „Erzählungen“ in der Offenbacher Schlosserei aufgeführt wurde.

Aus kirchenmusikalischen Gesichtspunkten am interessantesten werden dürfte ein „Vater und Sohn“ überschriebener Abend, der am Sonntag, 27. Oktober, ab 19 Uhr in der Offenbacher Lutherkirche (Waldstraße 74 ) stattfindet. Bei freiem Eintritt werden geistliche Chor- und Orgelwerke von Jacques und Isaak Offenbach aufgeführt, wobei sicher die ein oder andere Rarität erklingen wird. Ausführende sind der Kammerchor der Offenbacher Kantorei unter Bettina Strübel, die auch Orgel spielt, und Stefan Viegelahn, der Improvisationen spielt. Biographische Erläuterungen werden von Ralf Olivier Schwarz eingebracht.

Die Feierlichkeiten werden am vierten November fortgesetzt mit einem Vortrag über Isaac Offenbach im Metzlerschen Badetempel. Einen Tag später kommt im Büsingpalais „Orpheus in der Unterwelt“ zur Aufführung, und am Sonntag, 10. November, gibt es ein Symphoniekonzert, Operetten-Auszüge und Stummfilm und zwar im Capitol-Theater, das lange Zeit eine Synagoge war.

Ort und Zeit einer Ausstellung mit dem Titel „Mit Jacques Offenbach um die Welt“ werden noch bekannt gegeben, ebenso wie eine Veranstaltung mit ausgewählter Musik und eine Lesung zu dem Künstler. Alles Wissens- und Hörenswerte rund um den Tondichter dürften in der Veranstaltungsreihe also enthalten sein.


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