Kunst & Kultur

Beim Chor-Projekt für Händel-Kenner und Messiah-Neulinge mitmachen

Kantor Lukas Ruckelshausen sucht für sein Vorhaben Verstärkung in allen Tonlagen. Das erste Treffen findet im Januar 2023 statt.

Lukas Ruckelshausen  |  Foto: Yannick Wagner
Lukas Ruckelshausen | Foto: Yannick Wagner

Lukas Ruckelshausen, Kantor in Frankfurt-Nied, hat sich für 2023/2024 Großes vorgenommen: er will den Messiah von Georg Friederich Händel einstudieren und aufführen. „Weil es ein sehr bedeutendes Werk ist“ und „weil sehr vieles Ohrwurmcharakter hat“, fiel die Wahl auf das Oratorium, so Ruckelshausen.

„Vor dem Studium war ich mehr ein Tastenmensch“, jetzt ist der Kirchenmusiker begeisterter Chorleiter – wenn er nicht an der Orgel sitzt. In der Evangelischen Kirchengemeinde Frankfurt-Nied, die eng mit der in Frankfurt-Griesheim kooperiert, hat der 33-Jährige 2019 seine erste feste hauptamtliche Stelle angetreten – und dann kam Corona.

Ganz verstummt ist der Nieder Kammerchor in der Pandemie-Zeit nicht, auf YouTube gibt es Kostproben – aber für einen Beruf, der vom Miteinander, vom Atem lebt, ist das wahrlich keine ideale Einstiegs-Situation. Verdrießen lassen davon hat sich Ruckelshausen aber nicht. Und jetzt sucht er Mitstreiter:innen für das Händel-Projekt.

Seit 2008 widmete sich der Kammerchor Nied unter seinem 2018 verstorbenen Leiter Reiner Genz schon verschiedenen Werken der Chorliteratur. Von der Bach-Kantate über Kompositionen aus der Romantik bis hin zu Stücken des 20. und 21. Jahrhunderts baute das 16 Mitglieder zählende Ensemble sein Repertoire auf.

Ruckelshausen ist es gelungen, einen Großteil der Sängerinnen und Sänger durch die Pandemie hindurch bei der Stange zu halten und nun wollen sie zusammen mit anderen den Messiah proben. Gestartet wird am Samstag, 21. Januar 2023, 14 bis 18 Uhr, mit einem ersten Treffen. Gesucht werden Leute mit Sanges- oder Instrumentalerfahrung. „Auch Menschen, die schon lange ein Instrument spielen, finden sich in der Chorstimme oft schnell zurecht.", sagt der Chorleiter. Alle Stimmlagen werden gebraucht.

In der ersten Phase soll 2023 an sechs Samstagen geprobt werden, dabei geht es insbesondere darum, den Notentext zu erarbeiten, einmal im Monat soll das montagabends noch vertieft werden. Für 2024 ist beabsichtigt, dass wöchentlich montags geprobt wird, für den 14. Juli 2024 ist die Aufführung des Messiah in der Christuskirche Nied vorgesehen. Voraussichtlich wird es bei dem einen Auftritt nicht bleiben. Natürlich wünscht sich Ruckelshausen regelmäßige Teilnahme an den Proben, aber gerade im ersten Abschnitt können die Übehilfen im Internet nach einem Ausfall weiterhelfen.

Lukas Ruckelshausen, aufgewachsen in Kirtorf bei Alsfeld, der in seinem Studienort Heidelberg unter anderem einen weltlichen Chor leitete, ist ein Vielseitiger. In Nied führt er das Jazz- und Pop-Ensemble „PopChor'N“ fort, einen Kinderchor hat er gegründet, den örtlichen Männergesangsverein MGV Nied unter seine Fittiche genommen. Der Messiah ist nicht sein einziges Vorhaben für die nächste Zeit: in ein paar Monaten wird der mit einer Viertelstelle im Evangelischen Stadtdekanat Frankfurt und Offenbach als „Beauftragter für Popularmusik“ Tätige mit einem Gospel-Projekt von sich hören lassen. Gefragt nach Hobbys zögert Ruckelshausen: „Nicht so einfach, wenn man sein Hobby zum Beruf gemacht hat“. Vielleicht das E-Drumset, das er sich neulich gekauft hat, sagt er dann.

Für Lukas Ruckelshausen sind Pop und klassische Musik kein Wiederspruch. „Ob Gospelsong oder barockes Chorwerk: beides kann voller Lebensfreude stecken – und gleichzeitig tief berühren.“

Nähere Informationen und die Termine des Messiah-Projektes gibt es unter: www.ek-gn.de/Kirchenmusik/Messiah-2024/

Leitung und Kontakt: Kantor Lukas Ruckelshausen, E-Mail lukas.ruckelshausen@ek-gn.de


Autorin

Bettina Behler 297 Artikel

Bettina Behler, Medieninformation Evangelische Öffentlichkeitsarbeit Frankfurt und Offenbach