Mann und Frau mit nacktem Po
Zusammen mit dem Kindergarten hielten Einzug in unseren Haushalt: das Tischgebet („Alle guten Gaben, alles, was wir haben ...), die Playmobilkirche („Mama, mit Hochzeitspaar!“), Sakropop als zähe Ohrwürmer („Alle meine Quellen entspringen in dir, in dir mein guter Gott ...“). Und als Highlight: ein Bibel-Memory. Der bibelfeste Fünfjährige kommentiert mit Hingabe jedes Kärtchen.
„Mann und Frau mit nacktem Po und Apfel.“ „Alter Mann mit Bart“ (gefühlt jedes zweite Motiv). „Ein Buschbrand“. Aber auch „Daniel in der Löwengrube!“ und „Levi, der Zöllner!“ Qualitätszeit mit der Familie, bildungsnah bis dorthinaus, so sind wir eben. Aber dieser Mann mit Bart, wer ist das eigentlich? Abraham, Noah, David, doch wohl nicht Gott? Und die zwei Frauen da, keine Ahnung. „Zwei Frauen tragen Krüge!“, ruft der Sohn gewohnt souverän, und findet mit Röntgenblick das zweite Kärtchen. Die Bibel ist ein sehr dickes Buch, da kann man natürlich auch mal durcheinanderkommen.
„Ha, ich hab die AIDA!“, ruft die Tochter, und legt das lustige Kreuzfahrtschiff auf ihren Stapel. Giraffen, Elefanten und Flamingos laufen im Gänsemarsch aufs Schiff, warum auch nicht. Der Sohn jubiliert derweil über das zweite Kärtchen von „Mann und Frau mit nacktem Po“.
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