Leben & Alltag

Neues Grabfeld für „‚Sternenkinder“ auf dem Frankfurter Hauptfriedhof

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Auf dem Frankfurter Hauptfriedhof wurde gestern von Stadträtin Rosemarie Heilig unter Beteiligung verschiedener Partner ein zweites Grabfeld für Kinder, die vor der 24. Schwangerschaftswoche verstorben sind, vorgestellt. Im November soll es einen ökumenischen Gedenkgottesdienst geben für verwaiste Eltern und Angehörige. Das Vorbereitungsteam sucht noch weitere Mitwirkende.

Neues Grabfeld für Sternenkinder auf dem Frankfurter Hauptfriedhof I Foto: Stadt Frankfurt/Rainer Ruffer
Neues Grabfeld für Sternenkinder auf dem Frankfurter Hauptfriedhof I Foto: Stadt Frankfurt/Rainer Ruffer

Blätter sind das zentrale Motiv auf dem neuen Grabfeld für „Sternenkinder“ auf dem Frankfurter Hauptfriedhof. Sie sollen die Vergänglichkeit des Lebens symbolisieren, den Beginn und das Ende. „Ein Hauch von Leben II“ heißt das neue Grabfeld für stillgeborene Kinder, das gestern von Dezernentin Rosemarie Heilig, zuständig unter anderem für die Friedhöfe, vorgestellt wurde. „Der Verlust eines Kindes, ist das Schlimmste, was Eltern passieren kann. Ob aus dem Leben gerissen oder nie geboren. Nur, wer es selbst erfahren hat, wird wissen, wie groß Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit sein können. Mit diesem neuen Grabfeld, mit diesem besonderen Ort, möchten wir Eltern helfen, mit ihrer Trauer über ihr stillgeborenes Kind leben zu lernen“, so Klima- und Umweltdezernentin Heilig.

Geplant wurde die Einweihung des neuen Grabfeldes gemeinsam von Klinikseelsorgerinnen und Klinikseelsorgern der Frankfurter Geburtskliniken, von „Unsere Sternenkinder Rhein-Main“, „Initiative Regenbogen" sowie dem Rat der Religionen. „Der Tod eines Kindes am Anfang des Lebens betrifft Menschen unabhängig von Religion oder Weltanschauung. Schön, dass wir hier gemeinsam mit Eltern und Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Glaubensgemeinschaften den Gedenkort für die ‚Sternenkinder‘ würdevoll mit Musik und Fürbitten für die Kinder und ihre Angehörigen einweihen konnten“, äußerten die evangelische Pfarrerin Sybille Neumann und die katholische Pastoralreferentin Marita Cannivé-Fresacher für das Vorbereitungsteam.

Das neue Grabfeld ist bereits der zweite Gedenkort für Sternenkinder auf dem Frankfurter Hauptfriedhof. Entworfen und gestaltet wurde er von der Friedhofsabteilung des Grünflächenamtes. Auszubildende des Grünflächenamtes haben die Planung umgesetzt, und die hauseigene Werkstatt fertigte die Metallarbeiten für den Gedenkbaum.

Weitere Informationen zu dem Grabfeld „Ein Hauch von Leben II“ finden sich unter friedhof-frankfurt.de/grabstaetten/kindergrabstaetten. Hilfe für betroffene Eltern gibt es unter unsere-sternenkinder-rhein-main.de oder initiative-regenbogen.de.


Gedenkgottesdienst für gestorbene Kinder mitgestalten

Die ökumenische Klinikseelsorge Frankfurt sucht noch Leute, die sich vorstellen können, bei der Gestaltung des alljährlichen Gedenkgottesdienstes in der Heiliggeistkirche, mitzuwirken. Ansprechen wollen sie Menschen, die die Erfahrung, ein Kind zu verlieren, kennen – entweder, weil es ihnen selbst widerfahren ist oder weil sie es bei anderen miterlebt haben. Dieser Gottesdienst, der sich sowohl an Menschen wendet, die dieses Schicksal vor kurzem ereilt hat, als auch an Personen, bei denen es schon eine Weile zurückliegt, findet jeweils am zweiten Sonntag im November in der Heiliggeistkirche neben dem Dominikanerkloster, Kurt-Schumacher-Straße 23, Frankfurt-Innenstadt statt, 2022 am 13. November.

Es gibt viele Wege sich einzubringen – Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Das Mitwirken bereichere einen selbst und zugleich andere, heißt es in dem Aufruf. Die betroffenen Eltern, die sich in den vergangenen Jahren beteiligten, haben die Erfahrung gemacht, dass der Gottesdienst und die Vorbereitung darauf, sie umfasst etwa vier bis fünf Treffen jährlich, „wichtiger Teil unserer eigenen Trauerarbeit" ist, so eine Mutter. „Wir werden dabei von derzeit zwei Klinikseelsorgerinnen und dem Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Frankfurt/Rhein-Main unterstützt", macht sie Mut, sich auch zu beteiligen.

Kontakt unter der Telefonnummer 069 90 55 37 79.


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